Lego ist seit jeher in fast jedem Kinderzimmer anzutreffen. Doch gelten die bunten Steinchen schon lange nicht mehr, als reines Kinderspielzeug. Das Lego auch anders kann, hat der dänische Hersteller schon oft unterbeweis gestellt. Sei es mit Helden aus Kindertagen wie „Optimus Prime“, „ECTO-1“ aus Ghostbusters, oder den „DeLorean“ aus Zurück in die Zukunft.
Nicht zu vergessen ist das „NES“ (Nintendo Entertainment System) und der „Atari 2600“. Doch damit soll das Ende der Spielekonsolen noch nicht erreicht sein. Der neuste Streich kommt in Form eines quietschgelben Retro-Spieleautomaten daher. Und dieses Set weckt bei uns nostalgische Gefühle.
Die Rede ist von PAC-MAN dem angebissenen, gelben, Pizzastück! Doch dazu später mehr.
Als wir die erste Info zur Ankündigung gelesen haben, wussten wir noch nicht genau, was wir davon halten sollen. Wir kannten zwar die beiden anderen Spielekonsolen bereits, aber PAC-MAN ist unserer Meinung schon ein eigenes Kaliber. Doch wir sollten nicht enttäuscht werden.
Wacka-wacka-wacka
Das neue LEGO Icons Set 10323 trägt den Namen PAC-MAN Spielautomat und besteht aus insgesamt 2.651 Teilen, inklusive einer Minifigur. Schon beim Auspacken haben wir uns wieder wie kleine Kinder gefühlt. Doch genug der Worte.
Verpackung & Inhalt
Wie auch die anderen Sets aus der Icons-Serie, kommt der Spielautomat, ebenfalls in einem schlichten, schwarzen Kartondesign daher. Ohne viel Geschnörkel und störende Objekte, wird das fertige Produkt in Szene gesetzt.
Im Inneren finden sich die durchnummerierten, einzelnen Tüten. 14 an der Zahl. Neben der in einem separaten Karton verpackten Bauanleitung, liegen dem Model ein Bogen mit 18 Sticker sowie zwei Technik-Grundplatten bei.
Auf ans Bauen
Nach 14 Bauabschnitten, die zwischen kleineren und größeren Etappen wechseln, kann man sich über ein 32 cm hohes und 25 cm breiten Modell freuen. Die Bauanleitung führt einen auf rund 336 Seiten durch den Auf- und Zusammenbau.
Zur Auflockerung sind vereinzelt interessante Fakten über Pac Man auf den Seiten zu finden. So erfährt man während des Bauens unteranderem die Namen der Geister.
Am Ende erhält man aus nachvollziehbaren Gründen, nur die obere Hälfte des Arcade-Game-Klassikers.
Arcade-Feeling pur
Eine besondere Erwähnung hat der Joystick verdient. Dank der vier Gummi-Einlassungen auf allen Seiten, kommt echtes Retro-feeling, wie früher auf. Jeder der schonmal mehrere Stunden mit so einem Stick verbracht hat, weiß wovon wir reden. Durch den beleuchteten Münzeinwurf, wirkt das ganze gleich viel realistischer.
Ghost in the Machine
Wenn man die hintere Verkleidung abnimmt, erhält man Einblicke in die Mechanik der einzelnen Teile. Schön anzusehen ist auch das Zusammenspiel zwischen Zahnrädern und Gummibändern.
Dreht man die Kurbel an der rechten Seite des Automaten, jagt Pac Man, in dem Original-Arcade-Game nachempfunden Labyrinth, sogar den Geistern Blinky (Rot), Pinky (Pink) und Inky (Hellblau) hinter her. Nur Clyde (Orange), hat es geschafft sich selbst einzusperren …
Geschmeidige Bewegungen
Das ausgeklügelte System, bestehend aus 3 einzelne Kettensystemen sorgt für einen geschmeidigen und reibungslosen Bewegungsablauf während man das „Spiel“ genießt. Neben der Bewegung der fünf Figuren, bewegt sich zu dem die Belohnungskirsche in, vordefinierten Bahnen, durch das Labyrinth.
Eines der wenigen Mankos sind die Punktewalzen. Diese drehen sich leider nicht während des Kurbelns mit, sondern müssen eigenständig gedreht werden. Schade.
Das Aufsatz, bestehend aus PAC-MAN, Blinky und Clyde auf dem Automaten lässt sich abnehmen und per Knopfdruck drehen – so jagen Wahlweise die Geister Pac Man oder Pac Man die Geister. Zudem zeigen Blinky und Clyde nun ihr belämmerten Blaugesicht, wenn sie vor PAC-MAN reisausnehmen.
Easteregg
Hinter der Abdeckung, auf der Rückseite, gibt es übrigens, in Miniatur-Form, eine mit Lego-Figur und Arcade-Automaten arrangierte Spielhalle – ähnlich denen der 80er Jahre – zum Herausnehmen.
Ein paar Fun-Facts zu PAC-MAN
PAC-MAN wurde von dem Japaner Tōru Iwatani für das Unternehmen Namco erfunden. 1980 hielt dieser, noch unter dem Namen Puck Man, Einzug in die Spielhallen. Dass die Hauptfigur an eine angeschnittene Pizza erinnert ist übrigens kein Zufall – Iwatani bekam die Idee beim Essen einer Pizza. Der Name des gelben Helden ist inspiriert durch die japanische Pharse „Paku Paku taberu“, was so viel bedeutet wie Essen verschlingen. Bei der Wahl der Farbe griff Iwatani auf „Lego gelb“ zurück. Er glaubte die Zielgruppe, junge Frauen und Kinder, würden diese ansprechender finden.
Die Gegenspieler, die Geister, wuseln nicht wahllos durch das Labyrinth. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit und Bewegungsmuster. Clyde (Orange) ist beispielsweise dafür bekannt jede Ecke zu erkunden.
Über die Lego-Group
Die Lego Group wurde 1932 von dem Dänen Ole Kirk Kristiansen gegründet. Der heutige Eigentümer, Kjeld Kirk Kristiansen, ist ein Enkel des Gründers und erbte die Firma von seinem Vater. Neben der Olsenbande, dürfte Lego der bekannteste Exportschlager der Dänen sein. Der berühmte Lego-Stein in seiner heutigen Form wurde übrigens erst 1958 veröffentlicht.
Der Name setzt sich aus den Wörtern „Leg“ und „godt“ und bedeutet so viel wie „gut spielen“. Lego selbst schreibt dazu, dass „ist unser Name und unser Ideal“.