Stell dir vor du erwachst in einem mechanischen Körper. So geschah es Leben Distel. Das Mädchen ist verwirrt. Das Letzte, woran sie sich erinnert, war ihr Tod, gefesselt an ein Krankenbett. Noch desorientiert, fängt sie an, ihre neue Umgebung zu erforschen. Kurz darauf begegnet dem Mädchen Eona, welche Leben zunächst für einen Engel hält. Eona erklärt ihr, dass sie sich auf dem Raumschiff Eden aufhält und sie ihr alles erklärt, wenn sie in Sicherheit sind.
Willkommen im Paradies
Leider täuscht der Name des Schiffes. Auf Eden ist es alles andere als friedlich. Leben hat keine andere Wahl, um zu überleben, ist es nötig zu kämpfen. Zum Glück ist Eona in der Lage ihr helfen und entsprechende Programme herunterladen. Leben beschreibt dieses Gefühl später, dass ihr Körper sich von selbst bewegt hätte. Die ersten Gegner, sogenannte Cherubim, sind schnell besiegt. Doch dann taucht eine Deu ex Machina auf und versperrt Leben und Eona den Weg. Glücklicherweise erhalten sie Hilfe von Mikoto und sind in der Lage in den „Imitation Garden“ zu fliehen.
„Jetzt ist später!“
Im Garten, der der Rückzugsort der Gruppe ist, lernt Leben das letzte Mitglied der Gruppe kennen. Ein junges Mädchen im Rollstuhl, Ami. Die anderen scheinen sich gut zu kennen, leider stört Leben das Wiedersehen und besteht darauf endlich eine Erklärung zu erhalten.
Eona fängt darauf hin an Leben ins Bild zu setzen. Die Menschheit wurde ausgelöscht, vor 2.000 Jahren. Kurz vor der Vernichtung wurde das Raumschiff Eden und die Dei ex Machina, zu denen Eona gehört, erschaffen. Ziel des Unterfangens war die Wiedererweckung der Menschheit.
Leben und die anderen Mädchen sind sogenannte E.V.E., Androiden denen die Erinnerungen von Menschen eingesetzt wurden. Wenn ein E.V.E. genug ExP gesammelt hat, erkennt das System der Eden, diese als „Real Human“ an. Die Machina waren damit betraut, den E.V.E.s den Weg zu weisen. Nachdem der Aufseher verschwand, entstand Uneinigkeit unter den übrigen Maschinen. Einige Verbündeten sich und griffen Eona und ihre E.V.E.s an. Seitdem kämpft die Gruppe nicht nur gegen Cherubim, sondern daneben gegen die anderen Maschinen an Bord.
Es gibt eine Möglichkeit alles zu beenden. Die Maschinen wurden so programmiert, dass sie jedem Befehl eines Menschen folge leisten. Eonas Ziel ist es, dass eine ihrer E.V.E. als „Real Human“ anerkannt wird, um dieses sinnlose Kämpfen zu beenden. Große Hoffnung setzt sie dabei auf Leben, da diese offenbar die „Chosen One“ ist. Ihre Daten erschienen kurz, bevor Eons Domain angegriffen wurde.
Lebens Reaktion fällt anders aus als von allen erwartet. Diese zeigt sich wenig begeistert und sieht keinen Sinn, darin ein echter Mensch zu werden. Ihre Meinung ändert sich erst, als sie sich an ihre Vergangenheit und somit an ihre geliebte kleine Schwester erinnert.
Ob es Eona und den E.V.E. gelingt ihre Ziele zu erreichen, ist dabei die hochspannende Frage dieses Spiels.
ExP sammeln, um ein „Real Human“ zu werden
Bis her war ein Spiel nie so klar, was das Ziel anging. Sammle möglichst eine Menge Erfahrung, um so schnell wie möglich das höchste Level zu erreichen. Dass es selbstredend nicht so leicht ist, ist wohl keine extra Erwähnung wert.
Es gibt eine Levelbeschränkung, die schrittweise erhöht wird. So rasch wird man kein Real Human. Es kostet den Spieler nerven, da die Levelobergrenze in 5er-Schritten erhöht wird. Bei unserem Test haben wir uns durchaus gefragt, wie lange man für das Ziellevel benötigt.
Die notwendigen ExP werden bei der Erkundung der verschiedenen Areas von Eden gesammelt. Jeder Sektor ist dabei in 3 Ebenen aufgeteilt. Jeweils am Ende erwartet einen ein Boss-Gegner. Im Verlauf des Spiels werden in den Daten, die Leben oder Mikoto in Eden sammeln, Codes für weitere Bereiche innerhalb Edens gefunden. Diese werden manuell eingegeben und schon steht eine neue Ebene zur Verfügung.
In jedem Gebiet warten neben dem Boss, auch Cherubim auf dem Spieler. Um die Gegner zu besiegen, stehen verschiedene Angriffe zur Verfügung. Außer den Standartangriffen gibt es Sprünge und spezielle Fähigkeiten der Waffen. Jede Waffe lässt sich in eine Fernkampfwaffe umwandeln. Diese Erklärung erhält der Spieler relativ früh im Spiel. Das Tutorial dazu folgt später. Uns störte dies, da wir natürlich den Fernkampfmodus testen wollten. Nach einigem Ausprobieren fanden wir eher zufällig die Tastenkombination heraus. Außerdem können die E.V.E.s mit zwei zusätzlichen Waffen, die jeweils links und rechts von ihnen schweben, ausgerüstet werden. Diese sind in der Lage Angriffe oder Unterstütztungs-skills auszuführen.
Es kann nur eine E.V.E. gleichzeitig in den Kampf geschickt werden. Allerdings steht Eona ihnen bei und leistet Unterstützung. In einem kritischen Moment kann Eona die LP wieder auffüllen, oder den Spieler zurück in die Basis evakuieren. Jedoch braucht es etwas Übung, um Eona zu nutzen, da diese am oberen linken Bildschirmrand eingeblendet wird. Während des Kampfes durchaus herausfordernd, immerhin konzentriert man sich gerade auf den Gegner.
Zurück in der Basis
Wieder zurück im Imitation Garden, ist es für Upgrades. Wurden Erinnerungsfragmente gefunden, ist Eona in der Lage diese in Waffen und Ausrüstung für ihre Mädchen umwandeln. Dieser Aspekt erinnerte uns ein wenig an Crystar.
Um die E.V.E.s zu Leveln werden nicht nur ExP benötigt, sondern auch Ego. Dieses wird ebenfalls im Verlauf der Kämpfe gesammelt. Allerdings gibt es eine weitere Möglichkeit. Im Initial Graden können „Teapartys“ veranstaltet werden. Dies sind Gespräche der Gruppe untereinander. Der Spieler lernt so Eona und die E.V.E.s besser kennen, außerdem werden einige Informationen zur Eden selbst preisgegeben. Einige dieser Unterhaltungen sind sogar notwendig, um in der Story weiter voranzukommen. Andere hingegen sind nur optional. Bei allen lässt sich Ego sammeln.
Das Ego wird ebenfalls benötigt, um Enoas Unterstützungs-Skills zu verbessern. Manchmal ist die Entscheidung schwierig, ob nun die Werte der E.V.E.s oder die von Eona verbessert werden.
Hinzukommt, Ego dient sogar als Währung. Bei einem Händler kann dies gegen Erinnerungsfragmente eingetauscht werden. Sammeln lohnt sich.
Eine Futuristische Welt
Die Welt von Crymachina kann man durchaus futuristisch bezeichnen. Das Innere der Eden ist kalt und mechanisch designt. Überall scharfe Kanten und blankes Metall. Selbst der Boden, über den die E.V.E.s laufen, besteht aus Metall. Alles wirkt düster, da kaum Licht einfällt.
Die E.V.E.s tragen einen Anzug oder Rüstung die sie vor äußeren Einflüssen schützt und ihnen eine futuristische Ästhetik verleiht. Der Kopf ist jedoch frei. So erlangen die Androiden ihr menschliches Aussehen, wenn man von den spitzen Ohren und Heiligenscheinen einmal absieht. Ami besitzt zusätzlich ein Horn auf der Stirn und trägt ein Ballkleid. Hinzu kommen bei jeder E.V.E. Plateaustiefel. Außerdem haben alle unter den Augen, über die Wange verlaufend, ein leuchtendes „Band“. Dadurch wirkt es so, als würden die E.V.E.s tränen vergießen und verleiht ihnen einen stets traurigen Blick. Dennoch schaffen sie es die ganze Bandbreite an Emotionen zu zeigen.
Im Imitation Garden, der lichtdurchflutet ist, sehen die Mädchen wie normale Teenager aus. Die sich in ihren Alltags-Klamotten auf der Couch lümmeln und Geschichten über die kleinen Schwestern austauschen. Lediglich ihre Wimpern sehen nach wie vor metallisch und vor allem Spitz aus.
Die Gespräche selbst werden mit dem 2D-Konterfei der Figur unten am Bildschirm eingeblendet, während man im Hintergrund die Figuren in 3D sieht. Ein nettes Detail hierbei, die Gesichtszüge verändern sich bei beiden Versionen passend zum Gesprächsverlauf.
Leider wirken die Bewegungen etwas abgehackt. Besonders fällt es in dem Moment auf, wenn Enoa zu einer Plattform läuft, um diese zu übernehmen. Hier wäre etwas mehr Sorgfalt wünschenswert gewesen.
Die Atmosphäre im Garten und von Eden unterscheiden sich. Dadurch merkt der Spieler sofort, dass dies der Rückzugsort ist. Die Musik ist ruhiger und entspannter, fast schon melancholisch, solange man dort verweilt. Dennoch ist die Musik, wie im restlichen Spiel von elektrischen Tönen geprägt.
Sobald der Spieler den Garten verlässt, ändert sich die Musik. Es wird eine spannende und energiegeladene Stimmung erzeugt, die einen noch tiefer in die Kämpfer und die Story eintauchen lässt. Die Stücke tragen somit ausgezeichnet zur Atmosphäre des Spiels bei.
Für den Soundtrack ist der japanische Komponist Sakuzyo verantwortlich. Dieser sorgte schon bei dem Spiel Crystar für den passenden Sound.
Auch die Sprecher leisten einen ausgezeichneten Job und hauchen den Figuren leben ein.
Synchronsprecher
Charakter | Synchronsprecher |
Enoa | Hikaru Tono |
Leben Distel | Risa Tsumugi |
Mikoto Sengiku | Ruriko Aoki |
Ami Shido | Minami Takahashi |
Lilly | Hina Kino |
Zoe | Hitomi Ueda |
Sowohl die Untertitel als auch die Sprach lässt sich nicht in den Einstellungen ändern. Fans von japanischen Spielen stört dies wenig, jedoch jene die nur wenig Englisch beherrschen kommen hier schnell an ihre Grenzen. Diese Entwicklung beobachten wir immer öfters bei Spielen. Jedoch würden wir uns wünschen, dass zumindest die Untertitel auch in Deutsch verfügbar sind.