Der Comic ist am 31. Januar 2023 bei Carlsen erschienen. Es handelt sich um eine Graphic Novel zum Besteller „Interview mit einem Vampir“ von Anne Rice. Erhältlich ist es als Softcover und umfasst 224 Seiten. Die Illustrationen wurden gezeichnet von Ashley Marie Witter.
„Sie ist der Vampir, den es niemals hätte geben dürfen, eine Missgeburt unter den ungeheuerlichen Geschöpfen der Nacht. Vom Hunger eines Raubtiers geplagt, doch im Körper eines Kindes gefangen, bewegt sie sich im Schatten einer Welt, die ihr für immer verschlossen bleiben wird. Waise, Tochter, Opfer, Monster … Dies ist Claudia’s Story.“
Inhalt
Das Erste woran sich Claudia erinnert ist ein Lichtschimmer und eine Stimme die sie ruft. Der Mann an ihrem Bett erklärt ihr, sie wäre krank. Wenn sie weiterleben wolle müsse sie nur etwas trinken. Daraufhin schneidet er sich die Pulsader an seinem Handgelenk auf und lässt Claudia von seinem Blut trinken. Das kleine Mädchen wird in einen Vampir verwandelt. Kurz darauf tötet sie schon ihr erstes Opfer, bevor der Mann sich als Lestat vorstellt. Er erklärt dem kleinen Mädchen, das zunächst nach ihrer Mutter fragt, dass sie nun bei ihm und Louis lebt. Ihre Mutter hätte sie in die Obhut der beiden Männer gegeben. Claudia sieht die beiden seit diesem Tag als ihre Väter an.
Während Lestat ihr alles über das Leben als Vampir beibringt, kümmert sich Louis, um das kleine Mädchen, welches in Claudia schlummert. Claudia beschreibt es folgendermaßen, Lestat ist eben der Jäger in der Familie. Allerdings fühlt sie sich mehr zu Louis hingezogen und schläft auch viele Jahre bei ihm im Sarg.
Allerding währt der Familienfrieden nicht lange. Eine Begegnung mit einer jungen Frau, die Claudia ähnlichsieht, verändert etwas in dem kleinen Mädchen. Sie fängt an ihre Welt zu hinterfragen, leider sind ihre Väter wenig gewillt oder in der Lage dazu diese zu beantworten. Erst auf langes Bitten hin, erfährt sie die Wahrheit hinter ihrer Geburt als Vampir. Louis hat sie damals in einem Armenviertel gefunden und gebissen. Lestat gab ihr von seinem Blut und verwandelte sie.
In der Familie fängt es weiter an der Fassade zu brökkeln. Claudia lehnt sich gegen Lestat auf, was dieser nicht akzeptieren kann. Offenbar sieht er in ihr immer noch ein kleines Mädchen, über dessen Kopf hin weg er Entscheidungen fällen kann. Das kleine Mädchen lebt nur inzwischen schon 65 Jahre als Vampir, ihr Körper mag nicht gealtert sein, aber ihr Geist.
Sie fasst den Entschluss Lestat zu verlassen und Louis soll sie begleiten.
Aufmachung des Comics
Das Cover ist in Sepia-Tönen gehalten und zeigt Claudia, die an einer Säule vor einem Fenster steht und den Betrachter direkt anblickt. Das Auffällige hieran, Claudia selbst leuchtet, da sie ein weißes Kleid trägt und ihre blonden Locken betont werden. In ihren Händen hält sie eine weiße Blume. Das Ganze wirkt unschuldig, fast schon verloren. Das Bild setzt sich auf der Rückseite fort und wird um einen Flügel ergänzt.
Der Titel des Comics ist mit goldenen Buchstaben gedruckt. In einer schönen Handschrift steht Claudia’s Story direkt darunter.
Die Bilder sind ebenfalls in Sepia gehalten und tragen so gut zur Atmosphäre bei. Auch wenn es nie explizit erwähnt wird, wann die Geschichte spielt, hat man so den Eindruck, es müsse bereits vor 100 Jahren gewesen sein. Da es sich um eine Geschichte über Vampire handelt, wurde Blut einen gewissen Stellenwert in der Darstellung zugeschrieben. Dieses leuchtet auffällig Rot in den sonst schlichten Brauntönen.
Die Zeichnungen erinnern ein wenig an den Stil von Shojo-Manga. Weniger scharfe Kanten und eher weichere Gesichtszüge. Da es sich hier um Claudia’s Sicht der Dinge handelt, ist es durchaus passend gewählt. Sie selbst bezeichnet ihre Väter als gutaussehend.
Unterschiede zwischen Comic und Film
Diese sind durchaus gegeben. Wobei es durchaus überraschend ist, wie viel man dennoch wieder erkennt. Meistens handelt es sich um eher kleiner Unterschiede. Das erste Opfer Claudia’s war im Film eine Frau, im Comic ein Mann. Im Comic scheint Claudia ein Naturtalent am Klavier zu sein, während im Film es ihr durch einen Lehrer und Lestat beigebracht wird.
Einige andere Unterschiede, kommen einfach zu Stande, da man in einem Gedruckten Medium schlicht mehr Story unterbringen kann. So ist der ganze Abschnitt um Claudias eigenen Sarg ausführlicher. Auch der aufkeimende Streit mit Lestat zieht sich länger.
Der wohl größte Unterschied, man erfährt nicht in welchem Jahr die Geschichte anfängt, noch wo sie sich teilweise zuträgt. Auch das Alter der Protagonistin wird nicht erwähnt. Man erfährt lediglich so nebenbei das Claudia wohl schon 65 Jahre als Vampir lebte, als sie beschloss Lestat zu verlassen.