Der erste Band von „Das Geheimnis von Scarecrow“ stammt aus der Feder von Gin Zarbo. Der 172-Seiten dicke Manga erschien 11.09.20 bei altraverse.
Story
Die Scarecrows, einst eine legendäre Eliteeinheit im Kampf gegen monströse Kreaturen, doch inzwischen erinnert sich niemand mehr an sie. Viele Einwohner der Königreiche Nordgrad und Ostpol erzählen nach wie vor Geschichten über die Scarecrows, dabei glauben die wenigsten dran, dass es sie jemals gab. Eine nette Geschichte für die Kinder, damit sie besser einschlafen – eine Legende, ein Mythos, mehr nicht.
Engell Athanasia, die Prinzessin von Ostpol, ist überzeugt davon, dass es diese Eliteeinheit gab. Da die Crow-Plage immer größere Ausmaße annimmt, sucht sie einen Beweis für die Existenz der Scarecrows.
Crows sind monströse Kreaturen, die in ihrem Aussehen Krähen ähneln, dabei jeden Mann überragen und nur frisches Fleisch als Nahrung bevorzugen. Die Scarecrows waren die Einzigen, die in der Lage waren gegen die Crows zu kämpfen und diese zu töten.
Engell ist überzeugt, nur die Scarecrows sind in der Lage dem Land den ersehnten Frieden zu bringen. In dem Archiv ihres Vaters wird sie schließlich fündig. Ihr fällt ein Buch mit dem Scarecrow-Siegel in die Hände. Auf die Freude folgt bittere Enttäuschung. Das Buch ist in einer geheimen Sprache geschrieben. Die Prinzessin ist nicht in der Lage auch nur ein einziges Wort zu entziffern. Auch ist ihr kein Schriftgelehrter innerhalb der Stadt bekannt. Kurzentschlossen packt sie das Buch ein, schnappt sich einen leichten Umhang und schleicht sich aus dem Schloss. Wenn es in der Himmelsstadt Ostpol, die Hauptstadt des Königreichs und Engells Heimat, keine Schriftgelehrten gibt, sucht sie eben einen außerhalb der Stadt.
Die Himmelsstädte werden durch ein unsichtbares Kraftfeld vor den Angriffen der Crows geschützt. So auch als Engell die Stadt verlässt. In ihrer Eile hatte sie die Barriere völlig vergessen. Wie durch ein Wunder ist es ihr möglich, die Stadt zu verlassen. Ohne königliche Freigabe faktisch unmöglich.
Im Ostviertel Nitz, dass ein paar Stunden von Ostpol entfernt liegt, startet sie ihre Suche. Dort wird das junge Mädchen von einigen Bewohnern für eine Verrückte gehalten. Immerhin müssen die Bewohner außerhalb der Himmelsstädte zum Schutz vor den Crows Masken tragen. Engell hat dies völlig vergessen, schließlich ist sie im Schutze einer Barriere aufgewachsen. Unauffälliges Verhalten scheint ihr nicht zu liegen. Hinzu kommt, dass ihre Suche nicht von Glück gekrönt ist. Erst läuft sie fast zwei Wächtern, die die Städte gegen Crows verteidigen, in die Arme. Und dann stellt sich heraus, in der Stadt gibt es keine Seele, die einen Schriftgelehrten kennt.
Als sie ihre Suche fast aufgibt, trifft sie den Waisenjungen Rem. Dieser sagt ihr, er erkenne das Siegel auf dem Buch. Aufgeregt, endlich eine Spur zu haben, bittet sie den Jungen, sie dorthin zu bringen, wo er das Siegel gesehen hat. Rem kommt ihrer Bitte nach und führt die Prinzessin zunächst zur Stadt Mistel. Mistel ist nach einem Crow-Angriff eine Geisterstadt. Etwas außerhalb des Ortes liegt ein altes Schlachtfeld. Inmitten von lauter Skeletten von besiegten Crows, ragt ein verdorrter Busch empor, in dem ein vertrockneter Mann hängt. Das Siegel auf seiner Brust kennzeichnet ihn als einen Scarecrow. Engell ist glücklich, endlich einen gefunden zu haben. Die nahende Gefahr bemerkt sie erst als es zu spät ist. Ein Crow greift sie und Rem an. Rem wird manipuliert und auf Engell gehetzt. Durch eine mysteriöse Kraft schafft es Engell den Angriffen auszuweichen und zum Scarecrow zu gelangen. Im letzten Moment erwacht dieser und ist in der Lage den Crow abwehren. Zunächst ist Engell verwirrt, eilt jedoch zum Rem, als der Scarecrow ihr versichert alles unter Kontrolle zu haben. Dieser ist zwar wieder er selbst, aber schwer verletzt. Engell schafft es mit der gleichen mysteriösen Kraft, die ihr schon einmal half, Rem zu retten.
Nun hat die Prinzessin zwar einen Scarecrow gefunden und gleichzeitig weitere Fragen, auf die sie zu gern eine Antwort hätte.
Stil
Der Stil von „Das Geheimnis von Scarecrow“ war durchaus überraschend. Bei dem Titel erwartet man einen kantigeren Zeichenstil, der sich mehr in der Rubrik der Shonen-Manga bewegt. Jedoch hat dieser Manga einen weicheren Stil, mit eher runden Gesichtern und weicheren Kanten. Etwas das eher typisch für einen Shojo-Manga wäre. Wie es sich für einen Manga gehört, selbstredend in Schwarz-Weiß, mit den ersten Seiten in Farbe. Wobei die erste Seite eher düster gestaltet ist mit blau als leuchtendem Akzent. Der Leser wird sofort an die aufregendeste Stelle geworfen, um dann in einer Rückblende zu erfahren, wie es zu dieser Situation kam.
Das Cover ist weiß, mit den geheimen Schriftzeichen aus dem Scarecrow-Buch verziert. In der Mitte prangt das Scrawcrow-Siegel mit dem Helden der Geschichte. Auch hier findet sich der blaue Farbakzent, wie auf der folgenden Seite.
Wie es sich für einen Manga gehört, erhält der Leser am Ende zusätzliche Informationen zum Titelhelden, dem Scarecrow. Wie ist das Design entstanden und wie kam die Mangaka auf die Idee für diese Geschichte. Jene Themen eben, an die neugierige Leser ein Interesse haben.