Südkoreas erste selbst entwickelte Weltraumrakete ist zu einem Flug ins All gestartet. Der Start der Satelliten-Trägerrakete, die unter dem Namen Nuri bekannt ist, verlief am Dienstag offenbar „nach Plan“, wie ein Kommentator während der Übertragung im Fernsehen sagte. Die Rakete mit 200 Tonnen Treibstoff hob demnach um 04.00 Uhr Ortszeit (09.00 MESZ) vom Raumfahrtzentrum Goheung im Süden des Landes ab.
Danach habe sich wie geplant eine Satellitenattrappe von der Rakete gelöst, hieß es im südkoreanischen Sender YTN. Der Test „scheint ein Erfolg zu sein“, hieß es weiter.
Im Oktober war ein Testflug der Rakete fehlgeschlagen. Die dreistufige Nuri-Rakete hatte zwar binnen weniger Minuten ihre angestrebte Höhe von 600 Kilometern erreicht. Allerdings gelang es ihr dann nicht, die anderthalb Tonnen schwere Satelliten-Attrappe wie geplant in ihre Erdumlaufbahn zu bringen.
Lange Entwicklungszeit und Kosten
Die Entwicklung der dreistufigen Rakete hatte rund ein Jahrzehnt gedauert und kostete umgerechnet rund 1,46 Milliarden Euro. In Asien verfügen bereits Japan, China und Indien über weiterentwickelte Raumfahrtprogramme. Dem mit Südkorea verfeindeten Nordkorea war es 2012 gelungen, einen 300 Kilogramm schweren Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen.
Das südkoreanische Raumfahrtprogramm musste schon mehrere Rückschläge hinnehmen: 2009 und 2010 waren zwei Starts gescheitert, 2010 war die Rakete zwei Minuten nach dem Start explodiert. 2013 gelang ein Start, allerdings mit einem russischen Triebwerk als erster Antriebsstufe.