Eine unbekannte Person ist nach Angaben des südkoreanischen Militärs über die schwer befestigte Grenze nach Nordkorea eingedrungen. Die Person habe die „militärische Demarkationslinie in den Norden überquert“, teilte das Militär am Sonntag mit. Demnach hätten Überwachungsanlagen den Eindringling am Samstagabend (Ortszeit) entdeckt, eine Suchaktion blieb jedoch erfolglos. Südkorea habe den Norden über den Vorfall informiert, es seien jedoch keine ungewöhnlichen Aktivitäten von dessen Militär festgestellt worden.
Während Fluchtversuche vom international isolierten Norden nach Südkorea nicht ungewöhnlich sind, kommt es sehr selten vor, dass Menschen den umgekehrten Weg versuchen. Üblicherweise erfolgt die Flucht auch nicht über die mit Minen und Überwachungsanlagen befestigte Grenze, sondern über die weniger überwachte Grenze nach China.
Zuletzt war 2020 ein Nordkoreaner, der drei Jahre zuvor in den Süden übergelaufen war, über die direkte Grenze nach Norden zurückgekehrt. Sein Grenzübertritt veranlasste nordkoreanische Beamte, die Grenzstadt Kaesong abzuriegeln, da sie befürchteten, dass er mit dem Coronavirus infiziert sein könnte.
Im selben Jahr erschossen nordkoreanische Soldaten einen südkoreanischen Fischereibeamten, der laut Pjöngjang illegal in nordkoreanisches Seegebiet eingedrungen war. Sie verbrannten anschließend seine Leiche.