Der südkoreanische „Squid Game„-Darsteller O Yeong-su wurde wegen sexuellen Fehlverhaltens für schuldig befunden, wie ein lokales Gericht am Freitag mitteilte, nachdem er 2017 wegen Übergriffs auf eine Frau angeklagt worden war.
Der 79-Jährige gewann 2022 als erster Südkoreaner einen Golden Globe Award als bester Nebendarsteller in einer Serie für seine Darstellung eines scheinbar verletzlichen alten Mannes im dystopischen Megahit-Thriller von Netflix.
Der Schauspieler wurde zu einer achtmonatigen Haftstrafe verurteilt, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde, teilte die Seongnam-Abteilung des Bezirksgerichts Suwon gegenüber der AFP mit. Außerdem wurde ihm auferlegt, 40 Stunden Unterricht über sexuelle Gewalt zu absolvieren, fügte das Gericht hinzu.
Die eigenen Aufzeichnungen des Opfers über den Übergriff und ihre Behauptungen seien „konsistent … und scheinen Aussagen zu sein, die nicht gemacht werden können, ohne sie tatsächlich erlebt zu haben„, sagte Richter Jeong Yeon-ju dem Gericht zufolge.
O Yeong-su wurde 2022 ohne Haft angeklagt, weil er eine nicht identifizierte Frau bei zwei Gelegenheiten sexuell angegriffen haben soll. Die Vorfälle ereigneten sich laut dem Bezirksgericht Suwon, als O Yeong-su sich 2017 für eine Theateraufführung in einer ländlichen Gegend aufhielt, und zwar auf einem Wanderweg bzw. vor dem Haus des Opfers.
„Squid Game„, eine Serie, die eine düstere Welt zeigt, in der ausgegrenzte Menschen gezwungen sind, in tödlichen Versionen traditioneller Kinderspiele gegeneinander anzutreten, erlangte auf Netflix schnell immense Popularität.
Innerhalb von weniger als vier Wochen nach der Veröffentlichung im Jahr 2021 erreichte die Serie die unglaubliche Zahl von 111 Millionen Zuschauern. Die Telefonnummer, welche angerufen werden muss, um an den Spielen teilzunehmen, wurde im Nachhinein geändert. Da diese zu einem tatsächlich existierenden Anschluss in Südkorea führte.
Der Erfolg der Serie hat den immer größeren Einfluss Südkoreas auf die globale Popkultur verstärkt, nachdem die K-Pop-Band BTS und der Oscar-prämierte Film „Parasite“ zu Weltruhm gelangt sind.
Mehrere Persönlichkeiten der südkoreanischen Filmindustrie – darunter der verstorbene Filmemacher Kim Ki-duk und der Schauspieler Cho Jae-hyun – wurden mit Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe konfrontiert.