In Japan ist der Vulkan Aso ausgebrochen. Über dem Vulkan im Südwesten des Landes stieg am Mittwoch eine tausende Meter hohe Aschewolke auf. Außerdem wurden Gesteinsbrocken durch die Luft geschleudert, wie auf Bildern von Überwachungskameras zu sehen war. Wanderer wurden eilends von dem als Touristenmagnet bekannten Vulkan fortgebracht. Auch die Menschen in der weiteren Umgebung des Vulkans wurden zur Vorsicht aufgerufen.
Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Die Behörden riefen dazu auf, den Vulkan und seine Umgebung zu meiden, da er heißes Gas und bis zu 3500 Meter hohe Aschewolken ausstoße. Außerdem sei Vorsicht geboten wegen „großer fliegender Gesteinsbrocken“, sagte Tomoaki Ozaki von Japans Meteorologiebehörde in einer Pressekonferenz.
Auch in weiter vom Aso entfernten Gegenden bestehe die Gefahr, dass der Wind außer Vulkanasche auch Steine mit sich bringe, warnte Ozaki. Zudem könnten giftige Gase aus dem Vulkan austreten.
„Menschenleben sind unsere Priorität“, sagte der Regierungsvertreter Hirokazu Matsuno. Dabei arbeiteten Armee, Polizei und Feuerwehr zusammen, hob er hervor. Die Einsatzkräfte prüften nach seinen Angaben, ob sich verletzte oder aus anderen Gründen festsitzende Wanderer noch am Vulkan Aso befänden.
Auf Fernsehbildern waren dutzende Busse und andere Fahrzeuge an einem Museum geparkt zu sehen, von dem aus Besucher einen guten Blick auf den Vulkan haben. Aschewolken gingen in Richtung des Museums nieder, erreichten das Gebäude jedoch nicht.
Der Aso gehört zu den aktivsten Vulkanen Japans. Die Behörden hatten in den vergangenen Tagen bereits vor einer zunehmenden Aktivität des 1592 Meter hohen Vulkans auf der südwestjapanischen Hauptinsel Kyushu gewarnt. Die Meteorologiebehörde rief nun Warnstufe drei der fünfstufigen Skala aus. Diese hatte zuletzt beim Ausbruch des Aso im Jahr 2016 gegolten.
Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, auf dem sich ein Großteil der Erdbeben auf der Welt ereignet. Mit rund hundert aktiven Vulkanen zählt Japan zu den Ländern mit der höchsten vulkanischen Aktivität weltweit. 2014 hatte Japan seinen tödlichsten Vulkanausbruch seit fast 90 Jahren erlebt. Damals kamen bei einem unerwarteten Ausbruch des Vulkans Ontake in der zentralen Präfektur Nagano etwa 60 Menschen ums Leben.
In Europa sorgt derzeit der Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma für Schlagzeilen. Er war am 19. September zum ersten Mal seit 50 Jahren ausgebrochen. Riesige Lavamengen flossen seitdem in Richtung Meer und zerstörten etwa 750 Hektar Land mitsamt rund 1800 Gebäuden.
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