Der japanische Modeschöpfer Issey Miyake ist tot. Der Gründer der nach ihm benannten Modemarke starb bereits am Freitag im Alter von 84 Jahren, wie eine Mitarbeiterin seines Büros in Tokio am Dienstag bestätigte. Angaben zur Todesursache machte sie nicht. Wie die Zeitung „Asahi Shimbun“ und andere japanische Medien berichteten, starb Miyake an Leberkrebs.
Die Beerdigung hat bereits stattgefunden. Miyake sei auf eigenen Wunsch im kleinen Kreis beigesetzt worden, sagte seine Mitarbeiterin. Eine öffentliche Trauerfeier sei nicht geplant.
Über Issey Miyake
Miyake gehörte zu einer Gruppe junger japanischer Designer, die sich ab Mitte der 70er Jahre in Paris einen Namen machten. Er war im April 1938 in Hiroshima geboren worden und überlebte im Alter von sieben Jahren den US-Atombombenabwurf auf seine Heimatstadt im August 1945. Er erkrankte an einer Knochenkrankheit, wegen der er sein Leben lang hinkte.
Viele Jahre später erzählte Miyake, er sei Modedesigner geworden, um den Schrecken von Hiroshima hinter sich zu lassen und der Welt mit seinen Kreationen „Schönheit und Freude“ zu bringen.
Miyake studierte zunächst an der Tama-Kunsthochschule in Tokio und zog 1965 nach Paris, wo er an der renommierten Ecole de la Chambre Syndicale de la Haute Couture studierte. 1970 gründete er das Miyake Design Studio in Tokio und eröffnete kurz darauf seine erste Boutique in Paris.
In den 80er Jahren feierte Miyake weltweit Erfolge, unter anderem mit einer ganzen Kollektion nur aus Plissee-Stoffen und Kleidungsstücken aus einem einzigen Stück Stoff. Wichtig war ihm, bequeme und funktionale Mode zu schaffen. Dabei experimentierte er auch mit ungewöhnlichen Materialien wie japanischem Papier. 2005 erhielt er den wichtigsten japanischen Kunstpreis Praemium Imperiale.