Sony hob am Donnerstag seine Jahresprognose für den Nettogewinn an und sagte, man erwarte starke Ergebnisse in seinem wichtigen Spielesektor, da der schwache Yen die Gewinne bei im Ausland verkauften Produkten in die Höhe treibe.
Der japanische Elektronik- und Unterhaltungsriese gab bekannt, dass der Nettogewinn im Zeitraum April-Dezember im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf ungefähr 5,8 Milliarden Euro (809 Milliarden Yen) gestiegen ist.
Dies sei zum Teil auf die starken Verkäufe in den Bereichen Spiele, Musik sowie Bildgebung und Sensoren im dritten Quartal zurückzuführen, einer wichtigen Zeit für das Weihnachtsgeschäft, so das Unternehmen.
Schwacher Yen steigert Gewinn
Für das Geschäftsjahr 2022-23 rechnet die Sony Group nun mit einem Nettogewinn von ungefähr 6,2 Milliarden Euro (870 Milliarden Yen), gegenüber der vorherigen Schätzung von ungefähr 6 Milliarden Euro (840 Milliarden Yen).
Die Prognose für den Betriebsgewinn steigt von ungefähr 8,3 Milliarden (1,16 Billionen Yen) auf ungefähr 8,4 Milliarden Euro (1,18 Billionen Yen), wobei die Einnahmen in der Spielesparte „voraussichtlich höher sein werden als die Prognose vom November, hauptsächlich aufgrund der positiven Auswirkungen der Wechselkurse„, so das Unternehmen.
Die japanische Währung hat in den letzten Monaten gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen, aber der Dollar kostet immer noch rund 128 Yen, verglichen mit rund 114 Yen vor einem Jahr. Ein Euro kostet ungefähr 141 Yen.
Über 10 Millionen verkaufte PS5-Konsolen
Sony hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 12,8 Millionen PlayStation 5 Einheiten verkauft, davon 7,1 Millionen in den Monaten Oktober bis Dezember.
Die diesjährige Zahl ist bereits höher als die 11,5 Millionen, die im Jahr 2021/22 verkauft wurden, als Probleme in der Lieferkette die Produktion der nächsten Konsolengeneration verlangsamten.
„Basierend auf dieser Leistung hat das Unternehmen seine Verkaufsprognose für das gesamte Geschäftsjahr auf 19 Millionen (PS5) Einheiten festgelegt und wird daran arbeiten, so viele Einheiten wie möglich zu verkaufen, um die starke Nachfrage zu befriedigen, indem es seine Abläufe optimiert“, sagte Chief Financial Officer Hiroki Totoki gegenüber Reportern. „Ich glaube, dass sich das Engagement der Nutzer dank der Popularität der PS5 und Hit-Titeln wie „God of War Ragnarok“ auf dem Weg der Besserung befindet“, fügte er hinzu.
Die Spieleverkäufe werden einen wichtigen Einfluss auf die Jahresergebnisse von Sony haben, sagte Hideki Yasuda von Toyo Securities gegenüber AFP.
„Es wird erwartet, dass Sony im kommenden Geschäftsjahr höhere Hardware-Verkäufe anstrebt. Entscheidend ist, ob die Software-Verkäufe ebenfalls steigen werden, um mit den höheren Hardware-Verkäufen Schritt zu halten“, sagte Yasuda.
Die PS5 hat einige wichtige Titel in der Pipeline, darunter das mit „Spannung erwartete“ Spiel „Final Fantasy XVI“, sagte er.
Kräftemessen in der Branche
Sonys Spiele-Rivale Microsoft hat mit der Übernahme des „Call of Duty„-Herstellers Activision Blizzard eine Branchenschlacht ausgelöst – ein riesiger Kauf im Wert von ungefähr 63 Milliarden Euro (69 Milliarden Dollar), der noch nicht abgeschlossen ist, da er von den Kartellbehörden geprüft wird.
Vor einem Jahr, Wochen nachdem Microsoft seinen Übernahmeplan vorgestellt hatte, kündigte Sony an, das US-Spielestudio Bungie zu kaufen, das für Hits wie „Halo“ und „Destiny“ verantwortlich ist.
Sony kündigte am Donnerstag auch eine Umstrukturierung an der Spitze des Unternehmens an: Finanzchef Totoki soll auch Präsident und Chief Operating Officer werden. Der derzeitige Präsident und Chief Executive Officer Kenichiro Yoshida wird Vorstandsvorsitzender und bleibt CEO.
Der Rückgang des Yen wurde durch den Kontrast zwischen den Zinserhöhungen der US-Notenbank und dem langjährigen geldpolitischen Lockerungsprogramm der Bank of Japan unterstützt.
„Sony hat eine breite Palette von Geschäftsbereichen, so dass die Auswirkungen von Wechselkursänderungen in verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark zu spüren sind“, sagte Yasuda.
Das Unternehmen teilte mit, dass die Umsätze in der Filmsparte voraussichtlich niedriger ausfallen werden als zuvor prognostiziert, unter anderem wegen „der Auswirkungen der Wechselkurse„, die die Produktion von Filmen im Ausland teurer machen.