Dass die Japaner in einigen Dingen fortschrittlicher sind, ist nichts Neues. Für 2025 wollen die Japaner fliegende Fahrzeuge bereits in die praktische Anwendung bringen. Dafür wurde 2018 vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Investitionen und dem Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus eigens eine öffentlich-private Konferenz gegründet. Ziel dieser Konferenz ist eine Einführung von Mitfahrgelegenheiten in der Luft in Japan zu beschleunigen. An Baustellen mangelt es hierbei nicht. Angefangen bei der Flugsicherheit, die bisher nur für größer Flugzeuge ausgelegt ist, bis hin zu Bedenken in der Bevölkerung aufgrund möglicher Lärmbelästigung.
Internationale Zusammenarbeit für ein „Flying Car“
Jedoch berichten mehrere japanische Medien darüber, dass ANA Holdings Inc. (ANA) eine Vereinbarung mit der amerikanischen Firma Joby Aviation (Joby) erreicht hat. Am 15. Februar gab ANA bekannt, in Zusammenarbeit mit Joby, wollen sie ein elektrisch fliegendes Transportfahrzeug sog. „Flying Car“ bauen wollen. Bereits 2025 sollen dieses Einsatzbereit sein. Gerade rechtzeitig um zur Weltausstellung „Expo 2025“, die vom 13. April bis 13. Oktober 2025 in Osaka, Kansai, stattfindet, als Lufttaxis zu dienen.
Nach Angaben von „The Asahi Shimbun“ plant ANA mit den Lufttaxis, den Flughafen, sowie andere Einrichtungen mit dem Messegelände zu verbinden. Eine Aufgabe die sonst der gewöhnliche Linienverkehr übernimmt.
Obwohl der praktische Test noch aussteht, gibt es bereits Überlegungen den Service auch nach dem Ende der „Expo 2025“ weiterhin anzubieten und sogar auszubauen. Allerdings beschränken sich diese Überlegungen derzeit hauptsächlich auf städtische Gebiete.
Wie die Zusammenarbeit geplant ist
Wie die japanischen Medien berichten wird Joby Aviation bei dieser Kooperation dafür verantwortlich sein, das entsprechenden Flugzeug zu entwickeln.
Aktuell arbeitet Joby an der Entwicklung eines kleinen Elektro-Flugzeuges mit fünf Sitzen. „The Asahi Shimbun“ berichtet dieses soll den Namen „eVTOL“ tragen. Der „eVTOL“ fliegt ähnlich wie ein Hubschrauber, senkrechter Start und nach oben schweben. Die Reichweite beträgt ungefähr 240 Kilometer und dabei erreicht das Flugzeug eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 320 km/h. Bei den Angaben beruft sich „The Asahi Shimbun“ auf die Aussage eines Unternehmensvertreter von Joby Aviation.
Zu Einsatz soll der „eVTOL“ bereits im Jahr vor der „Expo 2025“ kommen, also 2024. Allerdings zunächst nur in den USA. Ein möglichst geräuscharmes Profil soll dabei den Zugang zu bebauten Gebieten erleichtern. Nach Angaben von Japan Today verfolgt Joby mit der Entwicklung das Ziel emissionsfreies und bequemes Fliegen endlich im Alltag ankommen zu lassen.
ANA wird die Ausbildung und das Training der Piloten übernehmen. Dabei sollen auch Kenntnisse über Flugsicherung vermittelt werden. Außerdem wollen sie Landeplätze ermöglichen, zum Beispiel auf Dächern.
Nach japanischen Medien zufolge hat sich auch die Toyota Motor Corp. der Kooperation angeschlossen. Es wird vermutete, dass Toyota während der „Expo 2025“ den Transport von und zu den Landeplätzen übernimmt.
Bei der Entwicklung der Infrastruktur, der öffentlichen Akzeptanz sowie weiteren Aspekten, die die Etablierung des Lufttaxis mit sich bringt, wollen alle drei Firmen Hand in Hand arbeiten. Mit relevanten Privatunternehmen sollen entsprechende Gespräche geführt werden. Auch die lokalen und nationalen Regierungen werden in den Prozess mit einbezogen. Alle Geschäftspartner sind auch aktive Mitglieder der öffentlich-privaten Konferenz, die bereits oben im Artikel erwähnt wurde.
„ANA hat 70 Jahre Erfahrung mit sicheren und zuverlässigen Passagierflügen in der ganzen Welt gesammelt. Wir sind stolz darauf, diese betriebliche Erfahrung in diese Partnerschaft einzubringen und nun bei der Einführung dieser zukunftsweisenden Verkehrsform in Japan an vorderster Front zu stehen“, erklärte Koji Shibata, Repräsentativer Direktor und Executive Vice President bein ANA in einem Kommentar gegenüber Business Wire. „Unsere Kunden legen großen Wert auf Effizienz. Darum ist das Angebot einer schnellen – und nachhaltigen – Verkehrsart von einem internationalen Flughafen zur Stadtmitte sehr attraktiv.“