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JAXA ernennt neue Astronautenanwärter

Auf eine Chirurgin und ein Wissenschaftler fiel die Wahl

Die japanische Raumfahrtbehörde JAXA hat am Dienstag ihre ersten neuen Astronautenanwärter seit über 13 Jahren benannt. Aus mehr als 4.000 Bewerbern wurden eine Chirurgin und ein Klimawissenschaftler ausgewählt.

Die erste Anwärterin

Ayu Yoneda, eine 28-jährige Chirurgin des Medizinischen Zentrums des Japanischen Roten Kreuzes in Tokyo, ist erst die dritte Frau, die jemals an dem Raumfahrtprogramm teilgenommen hat. Die sechs derzeitigen Astronauten Japans sind allesamt Männer. Yoneda sagte, sie sei „hocherfreut und überrascht“ gewesen, als sie erfuhr, dass sie ausgewählt worden war.

„Ich habe ein Gefühl von Verantwortung und Berufung verspürt“, sagte sie gegenüber Reportern.

Yonedas Traum, Astronautin zu werden, wurde durch einen Manga über Japans erste Astronautin, Chiaki Mukai, beflügelt. Chiaki Mukai war ebenfalls Chirurgin.

Sie hofft zu untersuchen, wie sich die Raumfahrt auf die menschliche Gesundheit auswirkt.

„Wir werden eine Ära erleben, in der viele Menschen in den Weltraum reisen werden. Die Dauer und Entfernung dieser Aufenthalte werden sich verlängern“, sagte sie. „Als Ärztin glaube ich, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, um zu erfahren, was mit dem menschlichen Körper im Weltraum passiert.“

Der zweite Anwärter

Zu ihr gesellt sich Makoto Suwa, 46, ein leitender Spezialist für Katastrophenmanagement bei der Weltbank, der es nach einer erfolglosen ersten Bewerbung vor mehr als zehn Jahren in die engere Auswahl geschafft hat. Suwa, der per Video aus den Vereinigten Staaten zugeschaltet wurde, sagte, er sei „so aufgeregt, dass ich nicht schlafen konnte„.

Aufgewachsen ist Suwa in Tsukuba, einer Stadt, in der sich mehrere Forschungsinstitute und JAXA-Einrichtungen befinden. Als Experte für alte Klimazonen hofft er zu erfahren, wie sich das Klima auf dem Mars entwickelt hat.

„Wenn wir etwas über den Mond und den Mars lernen, lernen wir nicht nur etwas über diese Himmelskörper selbst, sondern auch über unseren Planeten“, sagte er.

Die beiden, die aus 4.127 Bewerbern ausgewählt wurden, werden nun ein zweijähriges Trainingsprogramm absolvieren. Im Erfolgsfall können sie an Missionen zur Internationalen Raumstation teilnehmen und als erste japanische Astronauten den Mond erreichen.

Japan und die Vereinigten Staaten haben im vergangenen Jahr angekündigt, dass sie bei einem Plan zusammenarbeiten werden, der vorsieht, bis zum Ende des Jahrzehnts einen japanischen Astronauten auf die Mondoberfläche zu bringen.

JAXA passte Auswahlverfahren an

Im Jahr 2021 hob die JAXA die Bedingung auf, dass Astronautenkandidaten einen fortgeschrittenen wissenschaftlichen oder ingenieurwissenschaftlichen Abschluss haben müssen. Zu den jüngsten Bewerbern gehörten Handelsvertreter und Berater.

JAXA-Präsident Hiroshi Yamakawa sagte, er hoffe, in etwa fünf Jahren eine weitere Rekrutierungsrunde durchzuführen und Astronauten zu finden, die der Öffentlichkeit Raumfahrtprogramme näherbringen können.

„Die Verantwortung der Astronauten wird sich nicht nur ändern, sondern erweitern“, sagte Yamakawa. „Es ist wichtig, dass wir die Politik fortsetzen, Bewerbungen von unterschiedlichen Menschen zu akzeptieren.“

Quelle:
2023 AFP

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