Es ist immersiv, interaktiv und natürlich Instagramm-tauglich. Die digitale Kunst des japanischen Kollektivs teamLab, das eine große Touristenattraktion ist, hat jetzt ein neues Zuhause im höchsten Wolkenkratzer des Landes.
Zu den brandneuen Kunstwerken der Dauerausstellung „teamLab Borderless„, die am Freitag eröffnet wird, gehören ein sich verschiebender Wirbel aus Scheinwerfern und ein Spiegelraum, der mit ätherischen „wobbelnden“ Kugeln gefüllt ist.
Sie gesellen sich zu Dutzenden anderer faszinierender Kunstwerke – von Wasserfällen aus Licht bis hin zu Vögeln, die beim Vorbeiflug bunte Spuren hinterlassen – in einer labyrinthischen Ausstellung im 330 Meter hohen Azabudai-Hills-Gebäude im Zentrum Tokyos.
„Unser Ziel ist es, die Menschen zu berühren und sie zum Nachdenken über das Leben und die Welt anzuregen“, sagte Toshiyuki Inoko, Direktor des international renommierten teamLab-Kollektivs, am Montag bei einer Pressevorführung gegenüber der AFP. „Unsere Arbeit ist die Fortsetzung unserer früheren Bemühungen, bietet aber gleichzeitig eine ganz neue Erfahrung.“
Die Besucher der Attraktion in den Azabudai Hills, die seit ihrer Fertigstellung im vergangenen Jahr das Zentrum Tokyos überragt, können sich frei durch den Komplex von Kunstwerken bewegen, die Projektion und Ton kombinieren. Einige Exponate bewegen sich von Raum zu Raum, andere reagieren auf die Bewegungen der Besucher, wobei sich Blütenblätter verteilen, wenn sie sich nähern, und fließende Lichter sich zu ihren Füßen kräuseln. Die Ausstellung umfasst mehr als 50 Kunstwerke mit einer Mischung aus natürlichen und jenseitigen Motiven, von langsam blühenden Blumen bis zu einem riesigen Raum voller Kabel, durch die digitales Licht zu regnen scheint.
Viele der Exponate wurden bereits in der vorherigen Version des „teamLab Borderless“ in der Tokyo Bay gezeigt, die von 2018 bis 2022 geöffnet war. Besucht wurde die Ausstellung von Stars wie Will Smith und Kim Kardashian. Sie hält den Guinness-Weltrekord für das meistbesuchte Museum, das einer einzigen Kunstgruppe gewidmet ist, mit fast 2,2 Millionen Besuchern im Jahr 2019.
Neben visuellen und auditiven Genüssen sprechen die Installationen im neuen „teamLab Borderless“ auch den Geruchs- und Geschmackssinn an, indem grüner Tee und Eiscreme unter speziellen Tischprojektionen serviert werden.
Der Mensch „nimmt die Welt mit seinem Körper wahr, aber heutzutage nehmen wir die Welt oft nur noch über das Internet oder das Fernsehen wahr„, so Inoko. „Wir wollten also ein Erlebnis schaffen“, das alle Sinne anspricht, fügte er hinzu.
Die Ausstellung ist gut aufgestellt, um von dem jüngsten Boom des Tourismus in Japan zu profitieren, dessen Besucherzahlen im Dezember einen monatlichen Rekordwert erreichten.
TeamLab wurde 2011 gegründet und betreibt in Tokyo auch ein weiteres Museum namens „teamLab Planets„. Das Kollektiv hat seine äußerst beliebten Kunstwerke weltweit ausgestellt und verfügt über mehrere Dauerausstellungen in China.
