Die japanische Regierung wird ein neues Gesetz vorschlagen, um schädlich große Spenden an religiöse Gruppe zu verhindern. Dies gab Premierminister Fumio Kishida am Dienstag bekannt. Die Ermordung von Shinzo Abe hatte bereits eine verschärfte Überprüfung der Vereinigungskirche nach sich gezogen.
Zwischen der Sekte und mehreren Politikern soll es Verbindungen geben. Premierminister Kishida kämpft seit der Erschießung des Politikers Abe im Juli mit Kritik an diesen Verbindungen.
Hohe Spenden und ihre weitreichende Folgen
Der Mann, der des Mordes an Abe beschuldigt wird, war, Berichten zufolge wegen Spenden seiner Mutter, verärgert. Die Frau trieb die Familie mit hohen Spenden an die Vereinigungskirche in den Bankrott.
Kishida sagte, er haben Menschen getroffen, die wegen großer finanzieller Zuwendungen an die Kirche gelitten hätten. Die Kirche selbst bestreitet jegliche Fehlverhalten und hat sich verpflichtet „übermäßige“ Spenden zu verhindern.
„Es wer herzzerreißend, ihre Geschichten zu hören“, erzählt der Premierminister gegenüber Reportern, als er Pläne zur Eindämmung „böswilliger Spenden“ skizzierte. Bei dieser Art Spenden, werden Mitglieder religiöser Gruppen unter Druck gesetzt, oft übermäßige Beträge zu zahlen.
„In Bezug auf die neue Gesetzgebung zur Unterstützung von Opfern böswilliger Spenden … wird die Regierung ihr Möglichstes tun, um den Gesetzentwurf so schnell wie möglich vorzulegen“ hoffentlich während der laufenden parlamentarischen Sitzung, die am 10. Dezember endet, sagte er.
Untersuchungen gegen die Vereinigungskirche
Letzten Monat ordnete er eine staatliche Untersuchung der Vereinigungskirche an, die offiziell als Family Federation for World Peace and Unification bekannt ist.
Die Untersuchung könnte zu einer Auflösungsverfügung führen. Die wiederum dazu führen würde, dass die Kirche ihren Status als steuerbefreite religiöse Organisation verliert, obwohl sie weiterhin tätig sein könnte.
Was ist die Vereinigungskirche?
Gegründet wurde die Kirche 1954 von Sun Myung Moon. Ihre Mitglieder werden manchmal als „Moonies“ bezeichnet. In den 1970er und 80er Jahren erlangte sie weltweite Bekanntheit.
Die Kirche ist vor allem berühmt für ihre Massenhochzeitszeremonien. Im Laufe der Jahre haben sich kirchliche Gruppen Adressen von einflussreichen Rednern gesichert. Unter ihnen sind unter anderem der ehemalige Premierminister Shinzo Abe sowie der ehemalige US-Präsident Donald Trump. Allerdings gehört keiner von beiden der Sekte an.
Die Zustimmung der Regierung ist in den letzten Monaten gesunken. Kürzlich erreichte sie den niedrigsten Stand seit Kishidas Amtsantritt im letzten Jahr. Der Grund dafür war der Rücktritt eines japanischen Ministers, nachdem seine Verbindungen zur Kirche einer Prüfung unterzogen worden waren.