Wie auch bei uns in Deutschland wird in Japan alle vier Jahre ein neues Parlament gewählt. Um sich die Gunst der Wähler zu sichern, versprechen die Parteien natürlich viel. Für das meiste Aufsehen sorgte hierbei das Wahlprogramm der Rikken-minshutō (Konstitutionelle Demokratische Partei Japans), Japans größte Oppsiontspartei.
Die Partei strebt, bei einem Sieg in der Wahl, eine Änderung der Ehegesetzte an. Diese stammen aus dem 19. Jahrhundert und besagen, dass Ehepaare einen gemeinsamen Nachnamen tragen müssen. Der Ausschuss der Vereinten Nationen für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau hat Japan bereits empfohlen, das System zu ändern. Da Japan eines der wenigen Länder weltweit ist, bei dem Ehepaare einen gemeinsamen Nachnamen tragen müssen.
Genau dies möchte die CPD ändern. Dazu bräuchte es allerdings einen grundlegenden Wandel im Parlament.
„Die LDP wird von einer starken Opposition (gegen solche Veränderungen) beherrscht. Wer immer deren Präsident wird, kann sie nicht realisieren. Wir müssen einen Machtwechsel vollziehen“, sagte Yukio Edano, Vorsitzender der CPD, darüber. Seine Partei strebt eine Gesellschaft ohne Diskriminierung an.
Um der führenden LPD besser entgegentreten zu können, schloss die CPD ein politisches Bündnis mit 3 anderen oppositionellen Parteien: Nihon Kyōsantō (die japanische Kommunistische Partei), Shakai Minshu-tō (die Social-demokratische Partei) und der Reiwa Shinsengumi.
Die Wahlen sollen noch vor dem 22. Oktober, spätestens am 28. November dieses Jahres stattfinden.
Ehegesetz schon lange ein Streitpunkt
Die Bestrebungen für eine Änderung des Ehegesetzes in Japan sind nichts Neues. Erst im vergangenen Jahr wurde eine Petition eingereicht, die forderte, dass Ehepaare die Wahl des Nachnamens eingeräumt wird. Die Präfekturversammlung von Ehime befasste sich mit dieser Petition.
Besonders skurril war die Begründung der Ablehnung. Laut dem Versammlungsmitglied Yasuyuki Moritaka würde, bei einer Zustimmung, die Kriminalitätsrate steigen.
Yasuyuki Moritakka, welcher der LDP (linksdemokratischen Partei) angehört, revidierte später seine Aussage. Man hätte ihn schlicht falsch verstanden und er würde sich mehr Sorgen um den Verfall der Werte und Formen, der Familie machen.