Die Polizei gab am Dienstag folgendes bekannt. Ein Mann, der mit dem Erhalt des kulturellen Erbes betraut war, fuhr mit seinem Auto versehentlich in die älteste Toilette des Landes. Das stille Örtchen wurde dabei teilweise zerstört. Der Unfall trug sich nach Angaben der Polizei in einem jahrhundertealten buddhistischen Tempel zu. Es handelt sich um den Tofukuji-Tempel in der der westlichen Region von Kyoto. Eine Toilette, die der Tempel beherbergt, stammt angeblich aus dem 15. Jahrhundert. Diese Tatsache brachte ihm die Bezeichnung als wichtiges Kulturgut ein.
Allerdings wurde die ursprüngliche Holztür, die zum Gelände führte, „ruiniert“. Ein 30-jähriger Mann von der Kyoto Heritage Preservation Association fuhr am Montagmorgen versehentlich sein Auto rückwärts hinein, erklärte die Polizei gegenüber der AFP.
Nach Angaben der Polizei parkte der Mann vor der Toilette. Um das Auto neu zu starten, trat der Mann aufs Gas, ohne dabei zu realisieren, dass er noch den Rückwärtsgang eingelegt hatte.
„Uns wurde gesagt, dass die Restauration viel Arbeit erfordern wird“, sagte ein Polizeibeamter von Kyoto.
Nicht nur die Tür, auch die Innenwände wurden durch den Unfall beschädigt. Allerdings sollen die Schäden an den Wänden nicht so verheerend sein. Auch die eigentlichen Latrinen, zwei Grubenreihen, überstanden unbeschadet, erklärte Norihiko Murata gegenüber der AFP. Norihiko Murata ist ein Beamter von Kyoto, der für die Erhaltung des kulturellen Erbes zuständig ist.
Die Toiletten wurden traditionell von Mönchen im Rahmen ihrer asketischen Ausbildung genutzt. Allerdings wird sie heutzutage nicht mehr genutzt.
„Es ist natürlich enttäuschend, dass ein Teil dieses wichtigen Kulturguts auf diese Weise beschädigt wurde“, sagte Murata. „Wir werden diskutieren, wie man es so restaurieren kann, dass so viel wie möglich von seinem kulturellen Wert erhalten bleibt.“