Japan-News: Fuji-san
©Kiyoua News | Melanie

Fast fertig und doch wieder abgerissen

Bauträger verkündet aus von Projekt

Ein japanischer Bauträger hat beschlossen, eine fast fertige, zehnstöckige Wohnanlage in Tokyo abzureißen, nachdem Nachbarn behauptet hatten, sie versperre den Blick auf den Berg Fuji.

Das Unternehmen Sekisui House teilte am späten Dienstag in einer Erklärung mit, es habe „freiwillig beschlossen, das Projekt einzustellen“.

„Es lässt sich nicht leugnen, dass die derzeitige Situation einen enormen Einfluss auf die Landschaft hat. Wir haben beschlossen, der Aussicht von der Straße aus Vorrang einzuräumen“, hieß es.

Die kürzlich errichteten Wohnungen befinden sich in einem Teil des westlichen Tokyo, der für seine malerische Aussicht auf den höchsten Berg Japans berühmt ist. Am Ende der Fujimi oder „Fuji Viewing“ genannten Straße scheint der Berg in den Himmel zu ragen. Das neue Hochhaus stört jedoch diesen Effekt, da es die Hälfte des majestätischen aktiven Vulkans verdeckt.

Der Bau wurde trotz der Proteste von Anwohnern, die stolz auf den Anblick der Straße sind, fortgesetzt. Die Mieter sollten im nächsten Monat in die Eigentumswohnung im Tokyoter Stadtteil Kunitachi einziehen. Dann – und das war ein Schock – hat der Bauträger Sekisui House vor kurzem eine Mitteilung veröffentlicht, dass der Komplex abgerissen werden soll.

Sekisui House erklärte am Dienstag, dass der Bauprozess nicht illegal gewesen sei, aber „wir haben die Fernsicht auf den Berg Fuji nicht ausreichend berücksichtigt„.

Für einige Bewohner war die Entscheidung eine willkommene Nachricht.

„Wir wollten den Reiz unserer Stadt nicht verlieren, wo man an einem sonnigen Tag einen freien Blick auf den Berg Fuji hat“, sagte ein Anwohner dem Fernsehsender TBS.

Das Debakel ist nicht der einzige Streitpunkt der letzten Zeit, bei dem es um die Aussicht auf den Berg Fuji ging, der die meiste Zeit des Jahres schneebedeckt ist, aber im Sommer Hunderttausende von Bergsteigern anzieht.

Auch in den umliegenden Gebieten strömen Touristen in Scharen herbei, um die perfekten Instagram-Fotos des 3.776 Meter hohen Gipfels zu knipsen – eine Geduldsprobe für die Einheimischen.

Eine verärgerte japanische Stadt hat im vergangenen Monat den seltenen Schritt unternommen, den Blick auf den Berg Fuji absichtlich mit einer großen schwarzen Barriere zu versperren, um fotobegeisterte Touristen abzuschrecken.

Quelle:
2024 AFP

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