Die Arbeiten zur Entfernung radioaktiver Trümmer aus der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima sind erneut um ein Jahr verschoben worden. Der Betreiber Tepco teilte am Donnerstag mit, er benötige „zusätzliche Vorbereitungszeit“ von bis zu 18 Monaten. Die Arbeiten könnten damit erst im März 2024 starten. Eigentlich sollten sie dieses Jahr beginnen und damit bereits später als der ursprüngliche Starttermin 2021.
Der Aufschub sei notwendig, um „die Sicherheit zu verbessern“ und den Erfolg der Vermessung des Reaktorinneren und der Entfernung der Trümmer zu gewährleisten, hieß es in der Mitteilung weiter. Bei den Arbeiten soll nach Angaben von Tepco ein speziell für diesen Zweck entwickelter Roboterarm zum Einsatz kommen.
Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Erdbeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze.
Die Katastrophe verwandelte umliegende Orte in Geisterstädte. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986. Durch den Tsunami kamen etwa 18.500 Menschen ums Leben.
Tepco, die japanische Regierung und mehrere Ingenieurbüros arbeiten am Rückbau der Reaktoren, der laut Schätzungen bis zu 40 Jahre dauern wird.