Nach Angaben der Polizei ist der mutmaßliche Brandstifter, der ein Feuer in einer psychiatrischen Klinik legte und damit 25 Menschen tötete, am Dienstag im Krankenhaus gestorben.
Morio Tanimoto, 61 Jahre alt, befand sich in einem kritischen Zustand. Nach dem tödlichen Anschlag vom 17. Dezember litt er an Verbrennungen und einer Kohlenmonoxidvergiftung.
„Der Verdächtige starb heute“, erzählte ein Polizeibeamter aus Osaka, der seinen Namen nicht nennen wollte, gegenüber der AFP. Weitere Informationen wurden nicht bekannt gegeben. Tanimoto, der ein ehemalige Patient der Klinik war, starb bevor er von der Polizei verhört werden konnte, sagte der Ermittler.
Das Feuer wütete eine halbe Stunde lang und brannte den vierten Stock des schmalen Geschäftshauses, in dem sich die Klinik befand, aus. Die Klinik gewährleistete auch die allgemeine medizinische Versorgung. Japanischen Medien zufolge wird angenommen, dass die meisten Opfer an Kohlenmonoxidvergiftung starben. Viele der Opfer waren innerhalb der Klinik gefangen, da der Ausgang blockiert war.
Ein weiterer Ermittler erzählte der AFP, dass letzte Woche Aufnahmen einer Überwachungskamera auftauchten, die Tanimoto dabei zeigen wie er mit Papiertüten die Klinik betritt.
Der Mann stellte die Tüten am Eingang auf den Boden, „dann ist eine Art Flüssigkeit aus den Beuteln gesickert,“, sagte der Ermittler. „Er hockte sich hin und seine Hände schienen sich zu bewegen. Dann sah man Flammen hochspringen.“
Reihe von Übergriffen
Tödliche Feuer sind unüblich in Japan, aufgrund strenger Baustanddarts. Außerdem sind Gewaltverbrechen selten.
Vor einem Jahr wurde ein Mann wegen Mordes angeklagt. 2019 legte er ein Feuer im Studio von Kyoto Animation und tötete 36 Menschen. Das tödlichste Verbrechen des Landes seit Jahrzehnten. Diese Attacke sendete eine Schockwelle durch die Anime-Industrie und deren Fans, nicht nur in Japan, sondern auf der ganzen Welt.
In letzter Zeit häuften sich ebenfalls eine Reihe von Angriffen auf Züge und Bahnstationen, sogar mehrere in denen Feuer und Messer involviert waren.
An Halloween wurde ein Mann wegen versuchten Mordes verhaftet, nachdem er angeblich einen Passagier erstochen hatte und anschließend ein Feuer im fahrenden Zug legte. Dabei hat er ein Outfit getragen, welches an den Comic-Bösewicht Joker erinnert.
Nobuo Komiya, ein Professor und Experte für Kriminologie an der Taisho Universität in Tokyo, sagte gegenüber der AFP, dass die wiederkehrenden großen Brandanschläge teilweise auf die strengen Waffengesetzte Japans zurück zu führen sind.
„Wenn ein Krimineller wegen etwas wüten wird, ist einer der einfachsten Wege in Japan gewalttätig zu werden, ein Feuer zu legen. In den USA wäre es am einfachsten eine Waffe zu benutzen“, sagte Komiya. „Ein Messer oder ein Schwert zu nutzen, hat eine höhere psychische und physische Hürde, da man dem Ziel des Angriffs sehr nahekommen muss.“