Japans Raumfahrtbehörde wurde in diesem Jahr wahrscheinlich von Unbekannten durch einen Cyberangriff infiltriert, wobei jedoch keine sensiblen Informationen über Raketen oder Satelliten erlangt wurden, sagten Beamte am Mittwoch.
Die Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) berichtete der Regierung, dass die „Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ein unbefugter Zugriff auf ihren zentralen Server erfolgt ist„, sagte Regierungssprecher Hirokazu Matsuno gegenüber Reportern. Der Server steuert das Intranet der JAXA, aber „wir haben Informationen erhalten, dass das Intranet nicht mit sensiblen Informationen wie dem Betrieb von Raketen und Satelliten zu tun hat„, sagte Matsuno.
Ein JAXA-Sprecher erklärte gegenüber AFP, die Behörde untersuche den Vorfall in Zusammenarbeit mit der Polizei und Anbietern von Cybersicherheitslösungen.
„Wir gehen davon aus, dass die Schwachstelle in der Netzwerkausrüstung angegriffen wurde“, sagte er.
Die Polizei wurde Anfang des Jahres auf den Angriff aufmerksam und benachrichtigte die JAXA, die bis zur Kontaktaufnahme durch die Polizei nichts von dem Cyberangriff wusste, wie die Tageszeitung Yomiuri Shimbun berichtete.
Die JAXA ist das Zentrum der japanischen Raumfahrtindustrie und arbeitet an neuen Raketen und Satellitenstarts sowie an der laufenden Mission „Moon Sniper„, die im September gestartet wurde.
Der Hafen von Nagoya, einer der verkehrsreichsten Japans, wurde im Juli durch einen Ransomware-Angriff lahmgelegt, für den Berichten zufolge Lockbit, eine in Russland ansässige Cybercrime-Organisation, verantwortlich gemacht wurde.
Japans National Center of Incident Readiness and Strategy for Cybersecurity (NISC), die für die Abwehr von Cyberangriffen zuständige Behörde, wurde selbst neun Monate lang von Hackern infiltriert, wie die Financial Times im August berichtete. Im selben Monat zitierte die Washington Post US-Beamte mit der Aussage, dass chinesische Hacker im Jahr 2020 in geheime japanische Verteidigungsnetze eingedrungen seien, was Bedenken hinsichtlich der Cyberabwehr eines der engsten Verbündeten Washingtons in Asien weckte. Die japanische Regierung wies diese Behauptungen zurück.
