Japan News
©Kiyoua News/Paw-Photography.de

Agentur entschuldigt sich für sexuellen Missbrauch

Fangruppe fordert umfassende Untersuchung

Die Boyband-Agentur „Johnny & Associates“ hat sich wegen der  Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen den verstorbenen Gründer der Agentur, Johnny Kitagawa, entschuldigt, nachdem Fans umfassende Ermittlungen forderten. Grund dafür war, dass der japanisch-brasilianische Sänger Kauan Okamoto letzten Monat aussagte er sei regelmäßig von Johnny Kitagawa belästigt worden. Okamoto behauptete, Kitagawa, der 2019 im Alter von 87 Jahren an einem Schlaganfall starb, habe ihn sexuell belästigt, während seiner vierjährige Tätigkeit bei der Agentur bis 2016, beginnend mit 15 Jahren.

Er ist damit einer der wenigen, die öffentlich über die angeblich seit langem existierende Geschichte über sexuellen Missbrauch gegen kleine Jungen sprach, eine Kontroverse, die nach einer kürzlich erschienenen BBC-Dokumentation wieder an die Oberfläche kam.

Kitagawa wurde wegen dieser Anschuldigungen nie strafrechtlich angeklagt. Julie Fujishima, Kitagawas Nichte und derzeitige Präsidentin von Johnny and Associates, ging in einem am Sonntagabend veröffentlichten Video und einer schriftlichen Stellungnahme auf die Angelegenheit ein. In dem Video entschuldigte sie sich „aufrichtig“ für den Ärger, der im Zusammenhang mit den Vorwürfen entstanden sei und bei den Anklägern.

„Offensichtlich glauben wir nicht, dass es kein Problem gab. Als Unternehmen und als Einzelperson toleriere ich solche Handlungen nicht“, hieß es in ihrer schriftlichen Stellungnahme bezogen auf die Dokumentation und Okamotos Aussage. „Auf der anderen Seite ist es für uns nicht einfach uns zu erklären, ob individuelle Behauptungen als Fakten anerkannt werden können oder nicht, wenn wir das nicht mit dem Beschuldigten selbst abklären können“, schreibt sie weiter. „Das ist nicht die Art von Anlass bei der man vergeben wird indem man sagt ‚Ich wusste es nicht‘, aber die Wahrheit ist, dass ich es tatsächlich nicht tue.“

Eine Fangruppe namens Penlight teilte am Montag mit, dass durch die Entscheidung des Unternehmens ein Online-Statement zu veröffentlichen, statt eine Pressekonferenz abzuhalten, in den Erklärungen viele Fragen unbeantwortet ließen.

„Wir bitten das Unternehmen den Sachverhalt umfassen zu untersuchen und zur Kenntnis zu nehmen, um als Unternehmen die Verantwortung zu übernehmen und sich bei den Opfern von sexueller Gewalt zu entschuldigen“, hieß es.

Kitagawa gründete seine Talentagentur in den 1960er Jahren und gründete J-Pop-Megagruppen wie SMAP, TOKIO und Arashi. Seine jungen Rekruten waren zusammenfassend als „Johnny’s Jrs“ bekannt und strömten in Scharen zu Kitagawa in der Hoffnung in der lukrativen Branche groß rauszukommen.

Quelle:
2023 AFP

Weitere Themen

Über den Autor

Neuste Beiträge

Nur ein Kaffee

Du möchtest uns unterstützen?
Kein Problem, denn

Cookie Consent mit Real Cookie Banner