Chikan („Sittenstrolch“, „Perverser“) ist in Japan ein weit verbreitetes Phänomen. Grade in den Zeiten der Rushhour werden öfters Frauen, inzwischen auch Männer, immer wieder durch Berührungen sexuell belästigt. Durch die vollen Fahrzeuge schaffen die Täter es, meist unerkannt zu entkommen. Auch wenn die japanischen Behörden versuchen, das Problem mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, durch Anzeigen oder separate Fahrzeuge nur für Frauen, gibt es immer noch solche Vorfälle.
Gerade deswegen ist die Tat des 25-jährigen Busfahrers Tatsunori Koga so bemerkenswert.
Doch was genau ist passiert?
Koga arbeitet für die Meitetsu Bus Co. in Nagoya. Während seiner Schicht am Freitag, den 19. November kam ein junges Mädchen zu ihm. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, da man in Japan vorne aus dem Bus aussteigt, um die Fahrt zu bezahlen. Doch die 18-Jährige wollte gar nicht aussteigen, auch wenn Koga seinen Bus gerade an einer Haltestelle zum Stehen gebracht hatte.
„Jemand hat mich angefasst“, sagte sie dem Fahrer und brach in Tränen aus. „Er war es“, sagte das Mädchen und deutet auf den Fahrgast, der sich gerade vom Bus entfernte.
Der Fahrer zögerte nicht lange, sondern verließ seinen Fahrersitz und setzte dem Mann nach. Nach einigen Metern hatte er ihn eingeholt und konfrontierte den älteren Herren mit den Vorwürfen des Mädchens. Der Beschuldigte stritt alles ab und behauptet: „Ich habe sie ausversehen angerempelt.“. Doch Koga ließ sich nicht so leicht überzeugen. Während er sich mit dem Mann über den Vorfall unterhielt, fuhr ein Polizeiauto vorbei. Diesen Zufall machte sich der 25-Jährige zunutze und hielt die Beamten gleich auf. Nachdem er den Beamten alles berichtete, hatte, übernahmen diesen den Fall.
Inzwischen ist bekannt, dass der Verdächtige seine Tat gestanden hat. Nach Angaben der Polizei zu folge hat er bei der Vernehmung gesagt „Ich wollte sehen, wie sie reagiert.“.
Und was ist mit Tatsunori Koga?
Dieser erhielt für sein beherztes Eingreifen eine Danksagung von der Polizei der Präfektur Aichi in Moriyama Ward.
„Die Taten der Chikan sind unverzeihlich und ich finde es schrecklich für das Opfer. Im Interesse aller Anwohner, werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass sie sich wieder sicher in unseren Busen fühlen“, sagte Koga bei der Übergabe.