Bei einem Brand in einer psychiatrischen Klinik in einem Geschäftsgebäude in Osaka sind japanischen Medien zufolge 24 Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Vorfall am Freitag brannte eine Etage der Klinik aus. Die Polizei gehe Hinweisen auf Brandstiftung nach, teilte der Gouverneur von Osaka, Hirofumi Yoshimura, auf Twitter mit. Japanischen Medien zufolge hatte ein Mann eine brennbare Flüssigkeit verteilt, um das Feuer zu legen.
Die Feuerwehr hatte den Brand eigenen Angaben zufolge binnen einer halben Stunde unter Kontrolle gebracht. Demnach waren 70 Fahrzeuge im Einsatz. Nach dem Brand konnten bei 27 von 28 Verletzten keine Lebenszeichen festgestellt werden. Deswegen waren zunächst 27 Todesopfer befürchtet worden. In Japan kann nur ein Arzt einen Menschen offiziell für tot erklären.
Der öffentlich-rechtliche Sender NHK und andere japanische Medien berichteten später unter Berufung auf die örtliche Polizei, es gebe 24 Todesopfer. Die 14 Männer und zehn Frauen hätten sich alle in der psychiatrischen Klinik im vierten Stock befunden. Drei Menschen seien wiederbelebt worden. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht direkt zur Opferbilanz.
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Durch ein zerstörtes Fenster des Gebäudes in einem belebten Geschäftsviertel von Osaka war ein verkohlter Innenraum zu sehen. Ersten Hinweisen zufolge handelte es sich nicht um einen Unfall. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, ein Mann habe einen Beutel mit einer leicht entflammbaren Flüssigkeit in die Nähe eines Heizgeräts gestellt und dieses dann umgestoßen, um ein Feuer zu entfachen. Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Brandstifter um einen Mann um die 50 oder 60 Jahre.
Japans Regierungschef Fumio Kishida sprach den Angehörigen der Opfer sein „aufrichtiges Beileid“ aus. „Wir müssen diesem schrecklichen Fall auf den Grund gehen. Wir müssen die Ursache klären und wie es passiert ist. Und wir müssen Maßnahmen ergreifen, damit so etwas nie wieder passiert“, erklärte Kishida.
Fernsehbilder zeigten dutzende Feuerwehrleute, die innerhalb und außerhalb des achtstöckigen Gebäudes im Einsatz waren. Eine junge Frau, die den Brand beobachtet hatte, sagte dem Fernsehsender NHK, sie habe eine Frau gesehen, die im vierten Stock eingeschlossen war. „Sie lehnte sich aus dem Fenster und sagte Dinge wie ‚Bitte helfen Sie'“. Die Eingeschlossene schien sehr schwach zu sein. „Vielleicht hat sie viel Rauch eingeatmet“, sagte die Augenzeugin.
Brände mit Toten kommen in Japan wegen strenger Baunormen sehr selten vor. Vor einem Jahr war ein Mann wegen Mordes angeklagt worden, weil er 2019 einen Brandanschlag auf ein Animationsstudio in Kyoto verübt hatte. Dabei kamen 36 Menschen ums Leben. Bei einem Brandanschlag auf eine Videothek in Osaka im Jahr 2008 waren 16 Menschen getötet worden. Der Brandstifter sitzt nun in der Todeszelle.
yb/ ck