Singapur wird in diesem Jahr voraussichtlich ein langsameres Wirtschaftswachstum verzeichnen, sollte aber „einen völligen Rückgang vermeiden“, sagte Premierminister Lee Hsien Loong am Sonntag, dem 30. April 2023.
Die Wirtschaftsleistung des südostasiatischen Stadtstaates wird oft als Barometer für das globale Umfeld angesehen, da er vom Handel mit dem Rest der Welt abhängig ist. Das Finanzzentrum verfügt außerdem über einen der verkehrsreichsten Häfen der Welt, der eine wichtige Verbindung zwischen Asien und dem Rest der Welt darstellt.
In seiner jährlichen Botschaft zum 1. Mai sagte Lee, es bestehe die Hoffnung, dass die Inflation in der zweiten Jahreshälfte nachlasse und dass die Zahl der Entlassungen „überschaubar“ bleibe.
„Unser außenpolitisches Umfeld ist jedoch nach wie vor unbeständig und von ernsten geopolitischen Spannungen geprägt“, warnte Lee und verwies auf die Gefahr einer Rezession im Westen, wo die Zinssätze weiterhin angehoben werden, um die Inflation einzudämmen. „Das multilaterale Handelssystem wird zunehmend durch wachsende nationalistische und protektionistische Stimmungen untergraben, was den internationalen Handel und die Zusammenarbeit beeinträchtigt.“
Singapurs Wirtschaft wuchs im Jahr 2022 um 3,6 Prozent und verlangsamte sich damit gegenüber dem Wachstum von 8,9 Prozent im Jahr 2021. Die Monetary Authority of Singapore hat mitgeteilt, dass das BIP des Finanzzentrums in diesem Jahr voraussichtlich zwischen 0,5 und 2,5 Prozent wachsen wird. Der Stadtstaat werde sich auf die wirtschaftlichen Störungen durch neue Industrien und Technologien einstellen müssen, fügte Lee hinzu.
„Singapurs Überleben hängt davon ab, dass wir offen bleiben und mit der Welt Geschäfte machen“, sagte er. „Das bedeutet, dass wir unsere Industrien kontinuierlich umgestalten, bestehende Fähigkeiten verbessern und neue aufbauen müssen, während wir in Wachstumsmärkte vordringen.“
