Eine neue Verordnung, die am Dienstag in Kraft getreten ist, besagt, dass die thailändischen Polizisten keinen Kurzhaarschnitt mehr tragen müssen, sondern längere Haare.
Nach fünf Jahren, in denen die männlichen Polizisten verpflichtet waren, die Seiten und den Hinterkopf zu rasieren, ist es ihnen nun erlaubt, ihre Haare oben bis zu fünf Zentimeter lang wachsen zu lassen. Der neu ernannte Polizeichef des Königreichs, Torsak Sukvimol, erklärte, die Lockerung der Haarschneidevorschriften sei ein Schritt zur Modernisierung der Polizei und mache die Beamten für diejenigen, die sie ins Visier nehmen wollen, weniger erkennbar.
„Ich fürchte, dass Ermittler nur als Mönch verdeckt ermitteln könnten“, scherzte er.
Seit 2018 müssen alle männlichen Beamten einen Kurzhaarschnitt tragen. Thailand ist ein konservatives Land und Regierungsbeamte müssen sich an strenge Uniformvorschriften halten. Rangsiman Rome, dessen Move Forward Party sich für eine Lockerung der strengen Haarschneidevorschriften für Polizisten einsetzt, begrüßte den Schritt als „einen guten ersten Schritt„. Er ist jedoch der Meinung, dass Beamte das Recht haben sollten, ihre Frisur selbst zu wählen.
Der Dekan der Polizeikadettenakademie für Sozialwissenschaften, Sorat Klapwila, sagte, dass die Änderung bei den Beamten wahrscheinlich gut ankommen würde.
„Einige Polizeibeamte müssen mindestens einmal pro Woche zum Friseur gehen“, sagte er gegenüber AFP. „Diese Änderung wird ihnen helfen, Geld zu sparen.“
In Thailand können junge Polizisten bis zu 250 Dollar im Monat verdienen.
Wuttipat Cheunjampla, 50, Polizeibeamter auf dem Polizeirevier Thong Lor in Bangkoks reichstem Viertel, zeigte sich von der neuen Frisurenpolitik unbeeindruckt.
„Es ist nur eine Frisur. Vielleicht könnten sie etwas anderes tun, um den Lebensunterhalt von Polizisten mit niedrigem Dienstgrad zu verbessern“, sagte er.
Sumontip Chitsawang, Professor an der Chulalongkorn Universität, sagte, die Öffentlichkeit sei mehr daran interessiert, dass die Polizei effektiv für Gerechtigkeit sorge und Verbrechen bekämpfe.
„In den Augen der Menschen ist das nicht wichtig“, sagte Sumontip.
