Asien-News: Singapur
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Bruder des Premierministers muss Facebook-Beitrag korrigieren

Nach Aufforderung der Regierung

Die Regierung Singapurs hat am Dienstag den entfremdeten Bruder von Premierminister Lee Hsien Loong angewiesen, einen Facebook-Beitrag zu korrigieren, da er im Zusammenhang mit einer Kontroverse über die Vermietung von Häusern, in die zwei hochrangige Minister verwickelt sind, Unwahrheiten enthalte.

Lee Hsien Yang, 65, wurde angewiesen, seinem ursprünglichen Posting einen Korrekturhinweis hinzuzufügen, der besagt, dass es „falsche Tatsachenbehauptungen“ enthält. Der Hinweis muss auch einen Link enthalten, der den Leser auf die nach Ansicht der Regierung richtigen Fakten verweist.

Lee Hsien Yangs Beitrag bezog sich auf eine Kontroverse über die Anmietung von weitläufigen Bungalows im Kolonialstil durch den Außen- und den Justizminister, die beide nach zwei Untersuchungen von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen wurden. Die Angelegenheit löste einen Aufschrei in dem Stadtstaat aus, in dem der größte Teil der Bevölkerung in von der Regierung errichteten Hochhauswohnungen lebt.

Die Geschwister Lee sind seit dem Tod ihres Vaters, des modernen Staatsgründers von Singapur, Lee Kuan Yew, im Jahr 2015 uneins darüber, was mit dem historischen Familienbungalow nach seinem Tod geschehen soll. Lee Hsien Yang und seine Schwester Lee Wei Ling haben ihren Bruder, den Premierminister, beschuldigt, sich über den Wunsch ihres Vaters hinweggesetzt zu haben, das Haus abreißen zu lassen. Sie warfen ihm vor, aus dem Erbe ihres Vaters Kapital schlagen zu wollen, um eine Dynastie aufzubauen – ein Vorwurf, den der 71-jährige Lee Hsien Loong zurückgewiesen hat.

Gemäß einem im Jahr 2019 verabschiedeten Gesetz gegen Online-Unwahrheiten kann die Regierung anordnen, dass Korrekturen zu, ihrer Meinung nach in sozialen Medien veröffentlichten falschen Aussagen, herausgegeben werden

Lee Hsien Yang kam dem nach und postete am späten Dienstag die Korrekturmitteilung zusammen mit dem Link auf seiner Facebook-Seite. Er veröffentlichte jedoch auch einen neuen Beitrag, in dem er sagte: „Ich stehe zu dem, was ich gesagt habe“ und behauptete, die Korrekturanweisung der Regierung sei „irreführend„.

Er und seine Frau verließen Singapur im Juni letzten Jahres, als die Polizei wegen möglicher Straftaten im Zusammenhang mit der Familienfehde ermittelte.

Er hat die Regierung seines älteren Bruders der Verfolgung beschuldigt. Das Paar, das Berichten zufolge in Europa lebt, kehrte auch nach dem Tod seines Schwiegervaters am 8. Juli nicht nach Singapur zurück.

Quelle:
2023 AFP

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