In Vietnam haben Tierschützer zwei kleine Bären aus den Händen eines Tierfängers befreit. Wie die Tierschutzorganisation Vier Pfoten am Freitag mitteilte, wurden die Bären-Schwestern Be und Em bei einem Mann gefunden, der die Jungtiere in einem Kardamomfeld gefangen hatte, um sie zu verkaufen. Sie wurden in eine Aufzuchtstation von Vier Pfoten gebracht.
„Im Moment essen, spielen und schlafen sie hauptsächlich, aber wir können bereits ihre individuellen Persönlichkeiten erkennen“, erklärte die Tierpflegerin Emily Lloyd. „Be ist sehr verspielt und selbstbewusst. Em ist bisher eher zurückhaltend, aber trotzdem neugierig.“
In der Aufzuchtstation wurden nach Angaben von Vier Pfoten in den vergangenen Jahren schon fünf Bären von Hand aufgezogen, die unter ähnlichen Umständen gerettet wurden. Be und Em sollen dauerhaft in der Obhut der Tierschützer bleiben. Sie können demnach nicht ausgewildert werden, da es in Vietnam keine sicheren Orte für Bären und keine Auswilderungsprojekte gibt.
In Vietnam gibt es einen regen illegalen Handel mit Wildtieren. Bären werden eingefangen und in Käfigen gehalten, um die Galle aus ihren Gallenblasen abzuzapfen, der in der traditionellen chinesischen Medizin Heilkräfte nachgesagt wird. Vietnam hat zwar Gesetze erlassen, um den Handel mit Wildtieren einzudämmen. Sie werden bisher aber kaum durchgesetzt.