Nach tagelanger Suche ist in Indonesien ein Sumatra-Tiger eingefangen worden, der mehrere Landwirte angegriffen und verletzt haben soll. Das Tier ging nach Behördenangaben am frühen Samstag in eine Falle, die Tierschützer in dem Ort Kluet Tengah in der westindonesischen Provinz Aceh aufgestellt hatten. Demnach hat der Tiger mehrere Verletzungen.
„Eines der Opfer sagte, er habe das Tier verletzt, als er sich selbst verteidigte„, sagte Agus Rianto, der Leiter der örtlichen Naturschutzbehörde, der Nachrichtenagentur AFP. „Der Körper des Tigers weist mehrere Wunden auf, darunter am Kopf, am Hals und am Bein.“ Ein Foto der Polizei zeigt die große Raubkatze in einem Käfig, in seinem Gesicht klafft eine Wunde.
Nachdem vier Menschen in einem Naturschutzgebiet in Kluet Tengah angegriffen und einer dabei lebensbedrohlich verletzt wurde, war eine großangelegte Suche mithilfe von Soldaten, Naturschutzbeamten und Feuerwehrleuten nach dem Tiger angestoßen worden. Einige Tage später ereignete sich ein erneuter Angriff, dieses Mal auf zwei Landwirte, die in demselben Waldgebiet illegal arbeiteten. Sie wurden schwer verletzt. Die Behörden konnten bisher nicht sagen, ob beide Angriffe auf denselben Tiger zurückgehen.
Sumatra-Tiger sind nach Einstufung der Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Aussterben bedroht. Schätzungen gehen davon aus, dass mittlerweile weniger als 400 Exemplare der großen Raubkatzen in freier Wildbahn leben. Nicht nur haben es Wilderer auf sie abgesehen, auch hat die grassierende Entwaldung ihren Lebensraum stark eingeschränkt.
Der nun gefangene Tiger werde medizinisch behandelt, sagte Rianto. Sobald er sich erholt habe, werde er in einem nahegelegenen Nationalpark freigelassen.