Einen spektakulären Fang haben Fischer in Kambodscha an Land gezogen: In der Provinz Stung Treng im Norden des Landes ging ihnen im Fluss Mekong ein vier Meter langer und 180 Kilo schwerer Süßwasserstechrochen ins Netz, wie ein internationales Expertenteam des US-finanzierten Projekts Wunder des Mekong am Mittwoch mitteilte.
Die Wissenschaftler rund um Projektleiter Zeb Hogan, Fischbiologe an der Universität Nevada, wogen und vermaßen den Fisch und entließen ihn zurück in die Freiheit. Der spektakuläre Fang war den Fischern vergangene Woche versehentlich gelungen. Das Rochenweibchen hatte einen kleineren Fisch geschluckt, der an einem Haken der Fischer hing.
Der Süßwasserstechrochen zählt zu den größten Süßwasserfischen der Welt und gilt wegen Überfischung, Umweltverschmutzung und des Verlusts seines Lebensraums als bedroht. In dem bis zu 80 Meter tiefen Mekong könnten, den Experten zufolge, noch größere Exemplare leben.
In den schlammigen Gewässern des Flusses lauern noch weitere enorme Fische: der Riesenwels und die Riesenbarbe, die bis zu drei Meter lang und 270 Kilo schwer werden können. Der Mekong ist wichtiger Lebensraum für über tausend Fischarten. Über das Unterwasser-Ökosystem des Flusses ist laut Projektleiter Hogan indes nur wenig bekannt.
Allerdings sind der Mekong und seine Fauna durch Umweltverschmutzung bedroht. Unterwasseraufnahmen zeigten laut den Experten selbst in den tiefsten Regionen des Flusses Plastikmüll und sogenannte Geisternetze, verlorengegangene oder entsorgte Fischernetze. Umweltschützer warnen zudem seit langem, dass der Bau von Staudämmen am Mekong den Fischbeständen schaden könnte.