Pexels.com - Pixabay | Draufsicht eines Vulkanausbruchs

Höchste Warnstufe nach Ausbruch von indonesischem Vulkan Semeru ausgerufen

Mehrere Dörfer wurden evakuiert

Nach einer Eruption des Vulkans Semeru auf der indonesischen Insel Java haben die Behörden die höchste Warnstufe ausgerufen. Der Vulkan in der Region Lumajang, der am Sonntag eine hunderte Meter hohe Aschewolke ausspuckte, bedrohe die umliegenden Dörfer, teilte das Zentrum für Vulkanologie und geologischen Katastrophenschutz mit. Mehr als 2000 Menschen mussten sich in Sicherheit bringen. Am Samstag war die indonesische Hauptinsel von einem Erdbeben erschüttert worden.

Betroffene Dörfer wurden evakuiert

Nach Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde (BNPB) rutschten am Sonntag „heiße Lawinen“ aus Lava an den Hängen des Vulkans herab. Zunächst gab es keine Berichte über Tote oder Verletzte. Zunächst wurden 1.979 Menschen in Notunterkünften untergebracht, insgesamt waren sechs Dörfer von dem Ausbruch betroffen.

Am Abend erklärte das Vulkanologie-Zentrum, dass der Semeru „noch in der Ausbruchsphase“ sei – auch wenn die Aschewolken schwächer würden.

„Insgesamt ist die Aktivität immer noch sehr hoch“, führte die Behörde fort.

Ein örtlicher TV-Sender berichtete, Einwohner hätten in einer Schule Schutz gesucht. Auf Videoaufnahmen, die der Nachrichtenagentur AFP von Rettungskräften weitergeleitet wurden, war eine riesige schwarze Wolke zu sehen, die aus dem Krater des Vulkans in den Himmel aufstieg und die Sonne verdeckte.

Am Nachmittag wurden die umliegenden Dörfer auch von Monsunregen heimgesucht, der sich mit Vulkanasche vermischte, wie der örtliche Sender Kompas TV berichtete.

Ein Dorfbewohner beschrieb AFP seine Panik: „Es war dunkel, ich konnte nichts sehen. Es regnete Wasser und Asche“, sagte er. „Ich wusste nicht, wo ich Zuflucht suchen sollte. Ich musste fliehen.“

Einem AFP-Journalisten zufolge waren nach dem Ausbruch das Internet und Telefonverbindungen unterbrochen. Behörden verteilten kostenlose Masken an die Bevölkerung, weil eine hohe Luftverschmutzung befürchtet wurde.

Inzwischen mehr als 2.400 Menschen evakuiert

Nach dem Ausbruch des Vulkans Semeru auf der indonesischen Insel Java haben die Behörden weitere Menschen in Sicherheit gebracht. Bis Montag mussten nach Behördenangaben mehr als 2400 Dorfbewohner ihre Häuser verlassen.

„Das Militär, die Polizei und örtliche Katastrophenschutz- und Dorfbeamte evakuieren weiterhin Menschen aus Curah Kobokan, wohin heiße Asche und Lava ziehen könnten“, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Abdul Muhari, im Lokalfernsehen.

Tsunamiwarnung in Japan

In Japan hatte der Ausbruch eine Tsunamiwarnung für die Inselketten Miyako und Yaeyama in der Präfektur Okinawa ausgelöst, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Die japanische Wetterbehörde konnte nach eigenen Angaben jedoch keine signifikante Änderung der Gezeiten beobachten.

Erneuerte Ausbruch nach einem Jahr

Der 3.676 Meter hohe Semeru ist der höchste Berg auf der indonesischen Hauptinsel Java und liegt rund 800 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta.

Vor genau einem Jahr waren beim Ausbruch des Semeru mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen. 5000 Häuser wurden damals beschädigt, mehrere Dörfer wurden von Schlamm und Asche bedeckt. Fast 10.000 Anwohner mussten aus ihren Häusern fliehen.

Indonesien hat rund 130 aktive Vulkane. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.

Am Samstag wurde die Provinz West Java von einem Beben der Stärke 5,7 erschüttert. Ein Mensch wurde verletzt, Berichte über Tote oder größere Schäden gab es zunächst aber nicht. Zwei Wochen zuvor waren bei einem starken Erdbeben in der Region nach Angaben der Behörden 331 Menschen ums Leben gekommen und tausende weitere verletzt worden.

Chronologie des Ausbruchs

Seit Samstagmorgen stößt der Semeru Asche und Lava aus. Die Behörden haben einen zweiwöchigen Ausnahmezustand ausgerufen, elf Notunterkünfte eingerichtet und Schutzmasken an die Bewohner umliegender Dörfer verteilt.

Am Montagmorgen kehrten dutzende Evakuierte in ihre mit Asche bedeckten Häuser im Bezirk Lumajang zurück, um wichtige Habseligkeiten zu retten. Einige holten ihr Vieh aus den Dörfern, andere schleppten Fernseher oder Kühlschränke in die Notunterkünfte.

Der Behördensprecher Muhari sagte, die vulkanische Aktivität habe sich inzwischen zwar abgeschwächt, er warnte aber vor einer Gefahr durch Lavaströme, die sich nach Starkregen abgekühlt haben. Seit Sonntag gilt in der Region bereits die höchste Warnstufe.

Quelle:
2022 AFP

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