In Indien hat sich die Zahl der Tiger in freier Wildbahn auf mehr als 3.600 erhöht. Eine neue Auswertung früherer Erfassungsdaten habe eine Zahl von 3.682 Tigern in freier Wildbahn ergeben, teilte die indische Regierung am Samstag mit. Die Tiere sind weltweit stark gefährdet – in Indien gibt es seit geraumer Zeit umfangreiche Schutzprogramme für sie.
In Indien leben derzeit 75 Prozent der gesamten Tiger-Population weltweit. Im April hatten die Behörden nach der Auswertung einer kamerabasierten Zählung erklärt, dass die Anzahl der frei lebenden Tiger auf 3.167 angestiegen sei – und damit erstmals seit anderthalb Jahrzehnten die Marke von 3.000 Wildkatzen überschritten habe.
Die nun am Samstag veröffentlichten neuen Zahlen spiegelten „eine lobenswerte jährliche Wachstumsrate von 6,1 Prozent pro Jahr“ wider, erklärte die Regierung. Zum Schutz der Lebensräume der Tiger seien „fortgesetzte Anstrengungen“ entscheidend. Nur so könne die Zukunft der indischen Tiger und ihrer Ökosysteme „für kommende Generationen“ gesichert werden.
In früheren Jahrzehnten war die indische Tiger-Population um ein Vielfaches höher. Zum Zeitpunkt seiner Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 lebten in Indien laut Schätzungen noch etwa 40.000 Tiger. Im Laufe der Jahrzehnte ging ihr Bestand jedoch dramatisch zurück: Im Jahr 2002 lebten nur 3.700 Tiger in freier Wildbahn, vier Jahre später waren es nur noch 1.411.
Seitdem ist ihre Zahl jedoch wieder stetig angestiegen. 2010 unterzeichneten Indien und die zwölf weiteren Staaten, in denen Tiger in Freiheit leben, ein Abkommen mit dem Ziel, die Zahl dieser Wildkatzen bis 2022 zu verdoppeln.
Den Tiger-Populationen in Asien machen vor allem die Abholzung von Wäldern, Wilderei und das Eindringen von Menschen in ihren Lebensraum zu schaffen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte es noch 100.000 Tiger auf der ganzen Welt gegeben, doch im Jahr 2010 fiel diese Zahl auf ein historisches Tief von 3.200.