Die thailändische Polizei hat ihre Ermittlungen gegen eine Frau ausgeweitet, die einer Reihe von Zyanidvergiftungsmorden beschuldigt wird. Die Beamten erhöhten am Donnerstag, dem 27. April 2023, die Zahl der Opfer auf 13 und beschuldigten sie des vorsätzlichen Mordes.
Sararat Rangsiwuthaporn, die mit einem hochrangigen Polizeibeamten verheiratet ist, wurde am Dienstag, dem 25. April 2023, im Zusammenhang mit neun mutmaßlichen Morden verhaftet, die sich über mehrere Jahre hinweg ereignet haben sollen.
Die Polizei geht davon aus, dass Geld das Motiv für die Morde war, sagte aber auch, dass bei Sararat – die im vierten Monat schwanger ist – zuvor psychiatrische Probleme diagnostiziert worden waren. Die Beamten untersuchten nun mindestens 13 verdächtige Todesfälle, die bis ins Jahr 2020 zurückreichen, sagte der stellvertretende nationale Polizeichef Surachate Hakparn am vergangen Donnerstag.
„Sie wurde wegen vorsätzlichen Mordes angeklagt“, sagte er vor Reportern in Bangkok.
Im Fernsehen war zu sehen, wie Sararat, die blassrosa Kleidung trug und von Beamten flankiert wurde, die sich durch ein Gedränge von Reportern schoben, am letzten Mittwoch von einer Bangkoker Polizeistation in Gewahrsam genommen wurde.
Die Polizei hat nicht angegeben, wie viele Morde ihr zur Last gelegt werden, aber sie sagt, dass sie alle Anschuldigungen gegen sie abstreitet. Die Beamten haben außerdem das Ermittlungsgebiet auf fünf Provinzen ausgeweitet, die meisten westlich von Bangkok. In der Wohnung der Frau fanden die Beamten eine Substanz, bei der es sich nach Ansicht der Behörden um Zyanid handelt, und sie vermuten, dass sie die Speisen und Getränke der Opfer vergiftet hat.
Nach routinemäßigen Gesundheitskontrollen im Gefängnis bestätigte die Strafvollzugsbehörde am Donnerstag, dass Sararat im vierten Monat schwanger ist und unter Stress, verschwommenen Augen und Kopfschmerzen leidet.
Die Ermittler haben ihren Ehemann, einen Polizisten, und andere Zeugen befragt.
Die Polizei beschrieb, wie eine vierzehnte Person nur knapp dem Tod entging, nachdem sie vergiftetes Essen erbrochen hatte.
„Die Verdächtige lockte ihr letztes Opfer dazu, ein Kraut zu essen, und etwa 20 Minuten später brach sie zusammen“, sagte Surachate.
Er forderte die Öffentlichkeit auf, sich mit Hinweisen auf weitere mögliche Fälle an die Polizei zu wenden.
Die Polizei hatte die Frau zunächst verdächtigt, vor etwa zwei Wochen einen Freund in der Provinz Ratchaburi, westlich von Bangkok, ermordet zu haben.
Lokale Medien berichteten, das Opfer sei am Ufer des Mae Klong Flusses zusammengebrochen, nachdem es im Rahmen eines buddhistischen Rituals Fische freigelassen hatte. Nach der Befragung der Verdächtigen brachten die Ermittler sie mit anderen Fällen von Zyanidvergiftung in Verbindung.