Vor etwa drei Monaten hatte der Fund der sterblichen Überreste zweier Kinder in versteigerten Koffern in Neuseeland für Schaudern gesorgt – nun ist die mutmaßliche Mutter der beiden Kinder von Südkorea an Neuseeland ausgeliefert worden. Wie die neuseeländische Polizei am Dienstag mitteilte, traf die 42-Jährige auf dem Flughafen Auckland ein und wurde in Gewahrsam genommen. Für Mittwoch wurde ein Gerichtstermin wegen zweier Mordanklagen angesetzt.
Nach Angaben der neuseeländischen Polizei waren drei Polizeibeamte nach Südkorea gereist, um die Verdächtige abzuholen. Am Nachmittag traf sie demnach in Auckland ein und wurde zur Polizeistation Manukau gebracht. Die 42-Jährige solle am Mittwoch „vor dem Bezirksgericht Manukau wegen zweier Mordanklagen erscheinen„.
Das Justizministerium in Seoul teilte mit, in dem Fall seien auch wichtige Beweise an die neuseeländischen Behörden übergeben worden.
„Wir hoffen, dass die Wahrheit in diesem Fall, der weltweit Aufmerksamkeit erregt hat, durch ein faires und strenges Gerichtsverfahren in Neuseeland ans Licht kommt“, sagte ein Justizmitarbeiter in Seoul.
Die Verdächtige war nach einem Hinweis aus der Bevölkerung Mitte September in einer Wohnung in Ulsan im Südosten von Südkorea gefasst worden. Vorangegangen waren Überwachungsmaßnahmen. Der Frau wird von den Ermittlern in Neuseeland vorgeworfen, ihre damals sieben und zehn Jahre alten Kinder um das Jahr 2018 herum in der Region Auckland getötet zu haben.
Anschließend war die Frau nach Polizeiangaben nach Südkorea ausgereist, wo sie sich seither versteckt gehalten habe. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap handelt es sich bei der Frau um eine gebürtige Südkoreanerin mit neuseeländischem Pass.
Aufnahmen der örtlichen Medien zeigten zum Zeitpunkt ihrer Festnahme im September, wie die Frau aus einer Polizeiwache in Ulsan zu einem Polizeifahrzeug geführt wurde, um sie in die Hauptstadt Seoul zu bringen. Sie bedeckte ihren Kopf mit einem braunen Mantel und sagte auf die Frage, ob sie ein Geständnis ablegen werde, nur immer wieder: „Ich habe es nicht getan„.
Die sterblichen Überreste der beiden Kinder waren im August entdeckt worden, nachdem eine nichtsahnende Familie bei einer Auktion eine Anhängerladung voller herrenloser Gegenstände ersteigert hatte, darunter die beiden Koffer. Wegen der schrecklichen Entdeckung erhielt die Familie nach Angaben der Behörden psychologische Hilfe.