Nach dem Angriff auf eine Gruppe von Frauen in einem Grillrestaurant in China ist der Haupttäter am Freitag zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht teilte mit, der angeklagte Chen Jizhi habe die Frauen geschlagen, nachdem sie am 10. Juni in Tangshan östlich der Hauptstadt Peking seine „Belästigungen“ zurückgewiesen hätten. Der Fall hatte in China eine Debatte über Gewalt gegen Frauen ausgelöst.
Dem Gericht zufolge griffen Chen und seine Freunde die Frauen sogar mit Stühlen und Flaschen an, nachdem sie deren Avancen zurückgewiesen hatten. Vier Frauen erlitten demnach leichte Verletzungen.
Das Gericht verwies darauf, dass Chen angeblich der Anführer einer Bande gewesen sei, die generell die Bevölkerung bedroht habe und Straftaten, darunter illegales Glücksspiel, begangen habe. Er wurde neben dem Angriff auf die Frauen daher auch wegen einer ganzen Reihe anderer Delikte verurteilt und wurde über die Gefängnisstrafe hinaus zudem zu einer Geldstrafe verurteilt.
In Online-Netzwerken wurde die offizielle Version aber angezweifelt und – nachdem ein Video von dem Angriff auf die Frauen große Verbreitung fand – auf das generelle Problem von Gewalt gegen Frauen in China verwiesen. Solche Beiträge fielen dann der chinesischen Zensur zum Opfer. Die Diskussion über Frauenrechte findet in China aber trotz der offiziellen Ablehnung mehr und mehr Gehör.