Vier Jahre nach der Silbersensation von Pyeongchang ist das deutsche Eishockey-Team in Peking schon früh gescheitert. Mit dem 0:4 gegen die Slowakei verpasst die DEB-Auswahl das Viertelfinale.
Peking (SID) Der Traum der deutschen Eishockey-Nationalspieler von einer erneuten Olympia-Medaille ist schon früh geplatzt. Vier Jahre nach dem silbernen Wunder von Pyeongchang scheiterte das mit höchsten Zielen angereiste Team bereits im ersten K.o.-Spiel in Peking krachend mit 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) gegen die Slowakei und fliegt mit leeren Händen nach Hause.
„Heute wie im ganzen Turnier haben wir nie unser Spiel gespielt, das uns die letzten Jahre ausgemacht hat“, sagte Kapitän Moritz Müller, „es war nicht gut genug über alle Spiele hinweg. Es ist natürlich sehr bitter und frustrierend.“
Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), mit Gold-Ambitionen gestartet, gewann nur eines ihrer vier Spiele – gegen den krassen Außenseiter China. Von der Leistungssteigerung beim 2:3 zum Vorrundenabschluss gegen die USA und dem wiedergefundenen Glauben an die eigene Stärke war diesmal schon nichts mehr zu spüren.
Libor Hudacek (12.), Peter Cehlarik (28.), Michal Kristof (29.) und Marek Hrivik mit einem „empty net“ (58.) erzielten die Tore für die Slowaken, die am Mittwoch (5.10 Uhr MEZ) im Viertelfinale auf die USA treffen.
Die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm fand nie ins Spiel, kam immer einen Schritt zu spät und kassierte völlig verdient die erste Olympia-Niederlage gegen die Slowakei seit 28 Jahren. Mit zehn Silberhelden von 2018 und dem Kern des Teams, das im vergangenen Jahr ins WM-Halbfinale eingezogen war, enttäuschte der Weltranglistenfünfte auf ganzer Linie.
Wie erwartet vertraute Söderholm im Tor wieder auf Mathias Niederberger. Der Berliner Meistergoalie, der gegen die USA eine Pause erhalten hatte, war gleich gefordert: Gegen den völlig freien Peter Zuzin verhinderte er einen frühen Rückstand (5.).
Die deutsche Mannschaft tat sich schwer, der erste Pass war ungenau, der Spielaufbau fehlerhaft. So war sie mehr im eigenen Drittel beschäftigt, als ihr lieb war. Das 0:1 fiel zwangsläufig, kam aber extrem unglücklich zustande: Verteidiger Jonas Müller lenkte einen verirrten Schuss von Hudacek mit dem Schlittschuh ins eigene Tor.
Niederberger hielt die schwächelnde DEB-Auswahl mit seinen Paraden vorerst noch im Spiel. Bezeichnend: Nico Krämmer aus der vierten Reihe verzeichnete die einzigen Torchancen im ersten Abschnitt. Es wurde nicht besser: Die erste Überzahl dauerte nur 18 Sekunden, bis Matthias Plachta in der eigenen Zone den Puck verlor und sich nur mit einem Foul zu helfen wusste. Weitere 18 Sekunden später war die Scheibe zum zweiten Mal in deutschen Tor.
In der Verteidigung meldete sich Marco Nowak zurück. Der Düsseldorfer, der beim 1:5 zum Auftakt gegen Kanada bei einem harten Check am Kopf getroffen worden war, stand wieder auf dem Eis – und von Beginn an unter Druck.
© 2008-2022 Sport-Informations-Dienst