Japan News
©Kiyoua News/Paw-Photography.de

Der einflussreiche japanische Manga-Künstler Leiji Matsumoto ist verstorben

Todesursache war Herzversagen

Der Manga-Meister Leiji Matsumoto, dessen epische Sci-Fi-Geschichten großen Einfluss auf die japanische Comic- und Anime-Welt hatten, ist im Alter von 85 Jahren gestorben, gab die Produktionsfirma Toei am Montag bekannt. In der Erklärung hieß es, der Künstler sei letzte Woche an Herzversagen gestorben.

Matsumotos kultige Werke wie „Space Battleship Yamato„, „Captain Harlock“ und „Galaxy Express 999“ wurden als animierten Fernsehserien und Filmen adaptiert, welche sich in den 1970er und 80er Jahren weltweiter Beliebtheit erfreuten.

Selbst jene, die sonst nichts mit Anime am Hut haben, dürften eines seiner Werke kennen. Als Supervisor war er maßgeblich an den Musik-Videos der Songs des französischen Elektro-Duos Daft Punk beteiligt. Das Bekannteste ist der Hit „One More Time“ aus dem Jahr 2000. Auch bei den folgenden Videos war er beteiligt, die Regie führte damals Kazuhisa Takenouchi.

Über Leiji Matsumoto

Geboren wurde Matsumoto am 25. Januar 1938 in Kurume. Mit bürgerlichen Namen hieß er Akira Matsumoto und legte sich später den Künstlernamen Leiji Matsumoto zu. Verheiratet war er mit Maki Miyako, die ebenfalls als Manga-ka arbeitet.

Als frühreifes Talent und jugendlicher Bewunderer des großen Manga-Zeichners Osamu Tezuka veröffentlichte Matsumoto seinen ersten Comic „The Adventures of a Bee“ (Mitsubachi no Bōken) im Alter von nur 15 Jahren. Abgedruckt wurde sein Werk im Magazin Manga Shonen.

Von interstellaren Dampfeisenbahnen bis hin zu Kämpfen gegen Außerirdische mit radioaktiven Meteoriten – Matsumotos fantastische Darstellungen von Maschinen und Raumfahrt wurden in Japan und im Ausland verehrt.

Die französische Regierung verlieh ihm 2012 den prestigeträchtigen Orden für Kunst und Literatur. Noch heute sind in Japan Lieder aus seinen Werken beliebte Karaoke-Songs. Oft werden Sie von Blaskapellen bei Baseballspielen gespielt.

In einem Interview mit AFP aus dem Jahr 2013 beschrieb Matsumoto, wie er 1945 die Atombombenabwürfe erlebte, die den Zweiten Weltkrieg beendeten.

„Das Flugzeug, das die Bombe auf Hiroshima abwarf, flog direkt über meinen Kopf hinweg. Die zweite war für eine Stadt in der Nähe von Fukuoka bestimmt, in der ich lebte. Es war schlechtes Wetter, das Nagasaki verdammte“, sagte er. „Das hat mich traumatisiert, war aber auch eine Quelle der Inspiration, wie alle Erfahrungen meiner Jugend… persönliche Erfahrungen sind für einen kreativen Geist unerlässlich.“

Quelle:
2023 AFP

Weitere Themen

Über den Autor

Neuste Beiträge

Nur ein Kaffee

Du möchtest uns unterstützen?
Kein Problem, denn

Cookie Consent mit Real Cookie Banner