Am 16. und 17. September 2023 fand auf dem Gelände des Kasteeltuinen Arcen die Elfia statt. Wir haben es nicht nehmen lassen, das Königreich zu besuchen.
Ankündigungen sorgten für Verwirrung
Kurz nachdem die Elfia in Haarzuileens ihr Ende fand, gab es die erste Aufregung. In der Community ging die Kunde um, in Arcen stünden die Parkplätze nicht mehr zur Verfügung. Es stellte sich heraus, dass diese Aussage nicht vollkommen korrekt war. Die Stiftung, der das Veranstaltungsgelände gehört, plante, die Parktickets in Eigenregie zu verkaufen. Hinter den Kulissen wurde offenbar fleißig verhandelt und am Ende eine Lösung erzielt. Der Verkauf der Tickets lag nun wieder in der Hand der Elfia. Nachträgliches Hinzubuchen eines Stellplatzes war kein Problem mehr.
Die Elfia rückte näher und der Wetterbericht versprach ein freundliches Spätsommer-Wochenende. Da wurde folgender Post in den sozialen Medien abgesetzt: „Stay hydrated, big costume pals! And don’t forget to hunt down the free water oasis (look for the water tap symbol on the map).“
Die Idee war nicht schlecht. Das „Aber“ folgt gleich auf dem Fuße. Auf der Karte war nur ein Symbol eingezeichnet, direkt bei den Toiletten. Vor Ort war es uns nicht möglich, eine gesonderte „Oase“ zu finden. Was schade war, da die Ankündigung doch etwas anderes vermuten ließ. Am Ende hat jeder seinen Trinkschlauch am Wasserhahn auf den Toiletten aufgefüllt.
Obwohl eigentlich nur Drachen die Erlaubnis besitzen, auf dem Gelände der Elfia zu rauchen, waren vielen Raucherecken ausgewiesen. Eine Neuerung im Vergleich zum letzten Jahr. Jene Elfen, die diesem Laster frönen, nutzen diese. Der einzige Ort, an dem wir weggeworfen Zigarettenstummel entdeckten, waren in den aufgestellten Aschenbechern. Genau der Ort, wo diese hingehören. Mangel an Sauberkeit im Königreich, Fehlanzeige. Hier wurden die geeigneten Maßnahmen ergriffen.
Größere Lager, aber weniger Händler
Dies waren nicht die einzigen Neuerungen. Neu dabei dieses Jahr: das „King’s Camp“. Wie der Name schon sagt, lagerte dort König Ruel mit seinem Gefolge. Mit ein wenig Glück traf man den Herrscher im Camp an, wenn dieser nicht seinen Verpflichtungen nachkam.
Der Lageplan des Königreichs hat sich nicht enorm verändert. Neue Gebiete wie Jurassic World oder der DnD Garden wartetet auf neugierige Besucher. Alte Bekannte wie den Witchery Market oder die Apocalypse waren ebenfalls wieder vertreten.
Die Heerlager sind uns dieses Jahr vor allem im Gedächtnis geblieben. Diese waren teilweise größer, wie das Lager der Zauberer von „Wizard Wear“. Letztes Jahr war ihre Zettele in der Spiritual Valley aufgeschlagen. Dieses Mal im Bereich der Fantasy Faire, mit mehr Aktivitäten, Zelten und Dekorationen. So fand man eine Transportbox für einen Babydrachen im Lager, unweit davon war die Thestral Area angesiedelt. Bleibt nur die Frage, wie viele Besucher wohl, diese faszinierenden magischen Wesen sehen konnten.
Den einen gefällt es, dem anderen nicht. Bei uns entstand der Eindruck, dass die Heerlager nur mehr Platz bekamen, da einige Händler fehlten. Wenn man gerne an Ständen stöbert, ist dies durchaus schade.
Durch die Community haben wir im Vorfeld mitbekommen, dass die Auswahlkriterien für die Händler angezogen wurden. Einige, die sonst immer Teil der Elfia waren, wurden abgelehnt oder kamen gar nicht erst ins Auswahlverfahren. Über solche Kommentare wundert man sich durchaus und bestätigt zusätzlich unseren Eindruck.
Wieder allerlei Programm
Die Anzahl der Händler mag durchaus ein Minuspunkt sein, aber über einen Mangel an Programm konnte nicht geklagt werden. Entweder fand man Zerstreuung bei den Lagern, oder erwischte eines der vielen Bühnenprogramme.
Gleich am Eingang wurden wir von Fahnenschwenkern begrüßt.
Zwei unserer Begleiter verloren wir kurzerhand bei der Faire Stage, als dort ein mittelalterlicher Tanz unterrichtet wurde. Wir hatten unseren Spaß beim zusehen und die anderen beim Tanzen.
Während einer Pause kamen wir in den Genuss einem Geschichtenerzähler zu lauschen, der etwas aus der nordischen Mythologie zum Besten gab.
Wem ein solcher Trubel nicht liegt, der fand im DnD Garden eine Rückzugsmöglichkeit. Neben regelmäßigen Runden DnD, standen ebenfalls Kurse für Neulinge auf dem Programm.
Wer beabsichtigte die Kostüme der Besucher zu bewundern, hatte die Möglichkeit der Kostümparade beizuwohnen, oder man hielt einfach die Augen offen.
Als Ehrengast war Anne Stokes, eine bekannte britische Fantasy-Künstlerin, geladen. Wer an ihrem Stand eines ihrer Kunstwerke kaufte, erhielt dieses sogar mit Autogramm.
Langeweile kam so in jedem Fall nicht auf. An jeder Ecke gab es etwas zu entdecken und zu erleben.
Fazit
Trotz der, im Vorfeld, etwas verwirrenden Ankündigen, verlief diese Elfia mit weniger wahrnehmbaren Problemen als die Letzte im April.
Die Verlegung der Ticketkontrolle an eine neue Stelle sorgte für weniger lange Schlangen beim Einlass. Richtiges Einreihen war beim Verlassen des Parkplatzes möglich. Banner über den einzelnen Reihen erleichterten dabei die Orientierung. Die Helfer wiesen die Besucher auf diese hin. Insgesamt wirkte es besser organisiert und koordiniert. Alles im allem war der Ablauf der Ticketkontrolle flüssiger.
Nun zu den Kritikpunkten. Besitzer des VIP-Tickets waren in der Lage das Gelände eher zu betreten. Hier enden die Vorteile des Tickets. Für die nächste Elfia haben die Organisatoren hier bereits nachgebessert. Ein neuer Name für das Ticket mit neuen Extras wurden angekündigt. Wir sind gespannt.
Das Fehlen einiger Händler war schade. Vor allem da scheinbar alte Hasen nicht mehr dabei waren. Selbst wir freuten uns auf einen Shop, der am Ende nicht vertreten war.
Es ist erfreulich, dass die Elfia etwas fortsetzt, womit sie einst bekannt waren, Größen aus der Fantasy-Gemeinde als Star-Gäste einzuladen. Doch empfiehlt es sich, deren Anwesenheit gebührend anzukündigen. Von Anne Stokes erfuhren wir erst, als wir ihren Stand besuchten. Da war selbst im April die Elder Scrolls Realm breiter angekündigt.
Liebe Organisatoren, bitte kündigt eure Ehrengäste mit der gleichen Sorgfalt an, wie eventuelle Kooperationen.
Gegenüber der Hauptbühne hin eine große Karte der Elfia. Unsere Begleiter, die zum ersten Mal zu Besuch waren, wünschten sich eine bessere Übersicht. Eine Markierung auf der Karte „You Are here“ wäre hilfreich. Auch wäre es eine Überlegung wert, weitere Karten dieser Art zu verteilen. Am Eingang werden Karten verteilt. Diese Papierkarten sind schnell abgenutzt und werden im Papierkorb entsorgt.
Ein Besuch im Kingdom of Elfia lohnt sich, auch wenn nicht immer alles perfekt ist. Ein schönes Wochenende lässt sich dort, trotz aller Kritikpunkte, verleben.
persönliches Fazit
Ich hatte wieder Spaß auf der Elfia, in erster Linie, da diesmal das Wetter mitspielte. Leider regnete es über Nacht und so war es am Sonntag teilweise etwas matschig auf dem Gelände. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn man ein paar der Gehwegplatten an einige der schlammigen Stellen gelegt hätte. Da es im Laufe des Tages dort immer rutschiger wurde, durch den vielen Besucherverkehr.
Das Einzige, was mich ein wenig ärgert, dass ich offenbar eine Meerjungfrau, die im See schwamm, nicht gesehen habe. Schade so eine Besonderheit erst später auf Fotos der Community zu entdecken. Aber es gibt so einiges zu sehen, dass man seine Augen nicht überall haben kann. Allein schon die Kostüme der anderen Besucher sind sehenswert.
Ich freue mich schon darauf, nächstes Jahr wieder Arcen zu besuchen. Das Gelände ist bildschön. Zwei Tage in eine andere Welt abtauchen, ist eine gute Ablenkung vom Alltag.
Hoffentlich ist die Zeit danach nicht wieder so stressig, wie dieses Jahr und ich schaffe es, den Eventbericht eher fertigzustellen.
